Politik

Verhandlungen: Griechenland will Sparprogramm verschieben

Der griechische Finanzminister hat sich mit Beamten des IWF getroffen, um über einen Aufschub der Umsetzung des Sparprogramms zu beraten. Dem Land soll ein Jahr mehr Zeit gegeben werden.
26.04.2012 11:06
Lesezeit: 1 min

Es ist nicht das erste Mal, dass Griechenland nicht die Forderungen der Troika eins zu eins umsetzt. Schon nach dem ersten Rettungspaket mussten sich die Gläubiger des Landes eingestehen, dass Griechenland das vorgegebene Sparprogramm nicht gänzlich erfüllt hat. Mit dem zweiten Rettungspaket hat sich die Situation nun wie erwartet wenig verändert, was angesichts der starken Einschränkungen für die Bevölkerung und der strauchelnden Wirtschaft auch grundsätzlich nachvollziehbar ist.

Und so ist Griechenlands Finanzministerium derzeit, griechischen Medien zufolge, mit den Kreditgebern des Landes in Verhandlungen, den Zeitraum für die geforderten, fiskalischen Anpassungen um ein Jahr auf 2015 zu verlängern. Am Wochenden soll dementsprechend der griechische Finanzminister, Philippos Sachinidis, mit Beamten des IWF über einen derartigen Aufschub diskutiert haben, schreibt die griechische Zeitung Ta Nea.

Der Wahlkampf in Griechenland ist also in vollem Gange. Denn erst vor ein paar Tagen hat Evangelos Venizelos (PASOK) den Aufschub der fiskalischen Anpassungen zu einem seiner Hauptthemen in seiner Wahlkampagne gemacht (hier). Philippos Sachinidis ist ebenfalls PASOK-Mitglied.

Bisher ist geplant, dass im Juni Delegierte der Troika erneut nach Griechenland reisen werden, um die Fortschritte des Landes bei der Erfüllung der Steuerziele und den Planungen für weitere Kürzungen von 5,5 Prozent des BIP zu begutachten. Kurz nach der Wahl am 6. Mai wird sich Poul Thomsen, der Chef des Griechenland-Teams beim IWF, bereits selbst ein Bild von der Situation in Griechenland machen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...