Gemischtes

Steuerzahler soll Milliarden-Verluste von Volkswagen übernehmen

Die Milliarden-Verluste, die Volkswagen im Zuge der kriminellen Machenschaften bei den Abgas-Tests verursacht hat, wird vermutlich der deutsche Steuerzahler übernehmen müssen. Das Management hält die Rückstellungen für steuerlich absetzbar – und wird daher seine Steuerzahlungen massiv kürzen.
28.10.2015 15:06
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Volkswagen will die milliardenschweren Rückstellungen für Rückrufe im Zusammenhang mit der Manipulation von Abgaswerten dem Steuerzahler aufbürden. Er gehe davon aus, dass die Beträge steuerlich absetzbar seien, sagte Finanzvorstand Frank Witter am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Anders sei dies bei Strafzahlungen oder Bußgeldern, die dem Konzern wegen Umweltvergehen drohen. Volkswagen hatte wegen millionenfacher Rückrufe 6,7 Milliarden Euro zur Seite gelegt. Dies hatte dem Wolfsburger Autobauer auf Quartalsebene den ersten Verlust seit mindestens 15 Jahren eingebrockt.

Volkswagen hatte zugegeben, Abgaswerte durch eine Betrugssoftware manipuliert zu haben. In den USA muss der Konzern deswegen mit Strafzahlungen von umgerechnet bis zu 16 Milliarden Euro rechnen. Auch in anderen Ländern ermitteln die Behörden gegen das Unternehmen. Auf den niedersächsischen Konzern rollt zudem eine Prozesslawine zu: Anwälte sammeln Munition für Schadensersatzklagen, Investoren wollen erlittene Kursverluste erstattet haben. Hinzu kommen Kosten für die Rücknahme beanstandeter Fahrzeuge. Die Gesamtkosten des Skandals könnten nach Schätzungen von Experten am Ende in einer Größenordnung von 20 bis 30 Milliarden Euro liegen.

Am Mittwoch hat auch Spanien angekündigt, gegen VW Ermittlungen einleiten zu wollen.

Volkswagen geriet bereits vor einigen Jahren in die Schlagzeilen, weil der Konzern bis heute exzessiv Steueroasen nutzt, um seine Steuern nicht in Deutschland zahlen zu müssen (sehr aufschlussreiche Doku von Wiso am Anfang des Artikels).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...