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Deutschland: Razzia gegen Privatnutzer von Spionage-Software

Lesezeit: 1 min
28.10.2015 15:31
Am Dienstag fanden in sechs Bundesländern Razzien wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten statt. Es wurden 13 Tatverdächtige festgenommen, die als Privatpersonen die Spionage-Software „DroidJack“ gekauft und eingesetzt haben sollen.
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Nach einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main fanden am Dienstag bundesweite Razzien gegen Personen statt, die unter dem Verdacht stehen, Daten mit der Spionage-Software „DroidJack“ ausgespäht zu haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft meldet:

„In einem Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und des Bundeskriminalamtes wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten und des Computerbetrugs haben Polizeibeamte mehrerer Bundesländer am 27.10.2015 die Wohnungen von 13 Tatverdächtigen in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchsucht.

Den Beschuldigten im Alter zwischen 19 und 51 Jahren wird zur Last gelegt, in den Jahren 2014 und 2015 über das Internet die Smartphone-Schadsoftware ,DroidJack‘ erworben und eingesetzt zu haben. Die Schadsoftware ist für Mobiltelefone mit dem Betriebssystem Android konzipiert und eröffnet die Möglichkeit, die Kontrolle über das infizierte Smartphone vollständig zu übernehmen. Mit der Schadsoftware können unter anderem der Datenverkehr überwacht, Telefongespräche und Umgebungsgespräche heimlich abgehört sowie mit der Smartphone-Kamera heimlich Bildaufnahmen gefertigt werden. Des Weiteren können von dem infizierten Gerät Telefonate initiiert sowie SMS versandt, Daten eingesehen und verändert sowie der Standort des Smartphones lokalisiert werden. Die Schadsoftware ist insbesondere beim sog. ,Phishing‘ im Online-Banking von erheblicher Bedeutung, da sie das Erlangen der ,Mobile-TAN‘ ermöglicht.

Die Software ist kein sogenanntes ,dual use‘-Tool, welches beispielsweise von IT-Sicherheitsfirmen zu Sicherheitstests eingesetzt wird, sondern dient ausschließlich dazu, kriminelle Handlungen zu begehen. Die Infektion von Smartphones durch die Schadsoftware kann unter anderem dadurch erfolgen, dass legale Programme, wie etwa Smartphone-Computerspiele, mit einem Schadcode infiziert werden. Die Schadsoftware ist derart konzipiert, dass sie auch von versierten Smartphone-Nutzern nicht ohne weiteres entdeckt werden kann.

Das multinationale Ermittlungsverfahren wurde von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main initiiert, die mehrere internationale und europäische Partner beteiligte und für einen gemeinsamen Aktionstag am 27.10.2015 gewinnen konnte. Die Koordination des Ermittlungsverfahrens auf internationaler Ebene erfolgte durch Europol und Eurojust. Neben den Durchsuchungen in Deutschland erfolgten auch Durchsuchungsmaßnahmen in Großbritannien, Frankreich, Belgien und der Schweiz.“

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