Lesezeit: 1 min
06.11.2015 09:22
Passagiere der Lufthansa müssen sich ab Freitagmittag auf zahlreiche Flugausfälle einstellen. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo rief am Morgen von 14.00 Uhr bis 23.00 Uhr alle Kabinenmitarbeiter der Lufthansa an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf zum Streik auf.
Lufthansa streikt ab Freitag Mittag

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Lufthansa geht davon aus, dass im Kontinentalverkehr großflächig Flüge gestrichen werden müssen. Im Langstreckenverkehr ab Frankfurt sollen im Streikzeitraum mindestens acht Flüge angeboten werden, teilte die Fluggesellschaft mit. Die Lufthansa annulliert wegen des Streiks der Flugbegleiter 290 Flüge. Dazu zählten 23 Langstreckenverbindungen, teilte die Lufthansa am Freitag mit. Von den Flugstreichungen sind rund 37.500 Passagiere betroffen.

Auch für Samstag kündigte Ufo-Chef Nicoley Baublies Streiks der Flugbegleiter an. Davon werde Frankfurt betroffen sein. Beginn und Dauer der Arbeitsniederlegung sollten später bekannt gegeben werden, sagte Baublies Reuters. Darüber hinaus könnten auch andere Lufthansa-Standorte betroffen sein. Am Airport München werde es bis Sonntag wegen der Herbstferien in südlichen Bundesländern keine Streiks geben - ebenso bundesweit am Sonntag, da an dem Tag hauptsächlich Privatleute fliegen.

Die Lufthansa bedauerte den Streik. Um gestrandete Passagiere unterzubringen, seien in Frankfurt vorsorglich 2500 Hotelzimmer gebucht worden. Die Lufthansa-Töchter Germanwings, Eurowings, Swiss und Austrian Airlines sind von dem Ausstand nicht betroffen.

Sollte die Lufthansa im Tarifkonflikt nicht einlenken, werde Ufo die angekündigten Streiks zunächst bis zum kommenden Freitag fortsetzen, wiederholte Ufo vorherige Aussagen. Damit wäre es der längste Arbeitskampf in der Geschichte der Fluggesellschaft. "Wir bedauern diesen Schritt sehr, doch sehen wir keine Alternative", sagte Baublies. Lufthansa und Gewerkschaft streiten seit zwei Jahren um die Alters- und Übergangsversorgung der 19.000 Stewardessen und Stewards der Lufthansa. Ein Last-Minute-Vermittlungsversuch war am Donnerstag gescheitert.

Die Fluglinie verlangt hier Einschnitte. Sie argumentiert, dass die bisherige Finanzierung der Frührente wegen der niedrigen Zinsen und der im Branchenvergleich hohen Kosten der Lufthansa nicht mehr tragbar sei. Im Hintergrund köchelt bei dem Tarifclinch noch ein zweiter Konflikt. Dabei geht es um den Ausbau der früheren Lufthansa-Regionalflugline Eurowings zur Billig-Airline. Dagegen ging auch die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit auf die Barrikaden und bestreikte die Lufthansa seit Frühjahr 2014 insgesamt 13 mal.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...