Politik

Französischer Airbus auf Flughafen Schiphol geräumt

Lesezeit: 2 min
14.11.2015 18:11
Am Flughafen Amsterdam-Schiphol ist am Samstagnachmittag aus Sicherheitsgründen ein Airbus 321 Richtung Frankreich aufgehalten, geräumt und durchsucht worden. Die Maschine soll auf dem Weg nach Paris gewesen sein. Ein Terminal auf dem Londoner Flughafen Gatwick wurde unterdessen wegen eines verdächtigen Gepäckstücks für mehrere Stunden geräumt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Vor dem Hintergrund der Anschläge in Paris herrscht erhöhte Aufmerksamkeit in der Luftfahrt. Auf dem Flughafen Amsterdam-Schiphol wurde ein Airbus in Richtung Frankreich gestoppt, geräumt und durchsucht. In London wurde ein Terminal aufgrund eines verdächtigen Gepäckstücks ebenfalls geräumt. In Belgien konnte die Polizei unterdessen einen Mann festnehmen.



Wie die niederländische Polizei mitteilte, gingen über den Kurzbotschaftendienst Twitter Drohungen gegen den Flug ein. "Wir nehmen Drohungen immer sehr ernst, hier haben wir uns dazu entschlossen, die Passagiere in Sicherheit zu bringen und die Maschine zu durchsuchen", sagte Polizeisprecher Dennis Muller, ohne einen direkten Zusammenhang zu den Pariser Anschlägen aus der Nacht zum Samstag herzustellen. Die niederländische Polizei teilte nicht mit, in welche französische Stadt der A 321 fliegen sollte und welcher Fluggesellschaft er gehört.



Die niederländische Nachrichtenagentur ANP meldete, es handle sich um die Flugnummer AF1741 der Air France, die nach Paris hätte fliegen sollen.



Der Londoner Flughafen Gatwick öffnete erst gegen 17 Uhr das am Morgen geräumte Nordterminal wieder. Nach dem Fund eines verdächtigen Gepäckstücks am Londoner Flughafen Gatwick war ein Terminal geräumt worden. Ein Mann, der das Gepäckstück abgestellt habe, sei festgenommen worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Ob es einen Zusammenhang zu den Pariser Anschlägen gab, war nicht bekannt. "Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Paris gibt es eine erhöhte Aufmerksamkeit für solche Zwischenfälle", erläuterte May. "Die Menschen sollten wie üblich auf jeden achten, der sich verdächtig verhält."



Am Flughafen London-Gatwick werden im Jahr rund 39 Millionen Reisende abgefertigt. Die britischen Sicherheitskräfte sind nach den Anschlägen von Paris in erhöhter Alarmbereitschaft. Das britische Außenministerium aktualisierte seine Sicherheitshinweise und riet britischen Staatsbürgern, bei Aufenthalten in Frankreich auf öffentlichen Plätzen erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und den Ratschlägen der amtlichen Stellen Folge zu leisten.



Am frühen Abend wurde bekannt: Die britische Polizei hat nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit dem Fund einer möglichen Schusswaffe am Londoner Flughafen Gatwick einen Franzosen festgenommen. Die belgische Polizei hat bei Durchsuchungen im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris mehrere Menschen festgenommen. Die Aktion stehe im Zusammenhang mit einem Auto mit belgischem Nummernschild, teilte Justizminister Koen Geens am Samstag über Twitter mit.



Augenzeugen hatten das das Fahrzeug in der Nähe der Konzerthalle Bataclan gesehen, wo vier Bewaffnete am Freitagabend 87 Menschen erschossen. Eine Ministeriumssprecherin nannte zunächst keine weiteren Details. Der Sender RTBF berichtete im Internet unter Berufung auf einen Insider, fünf Menschen seien festgenommen worden.  



Mittlerweile müssen alle Fluggesellschaften für Flüge nach Frankreich überprüfen, dass die Passagiere mit gültigen Ausweispapieren reisen. Die von der europäischen Flugaufsichtsbehörde Eurocontrol erlassene Anweisung sieht Strafzahlungen von 5000 Euro für jeden nicht kontrollierten Passagier vor. Die Anweisung gilt auch für den Schengen-Raum, in dem Grenzkontrollen weitgehend abgeschafft sind.



Am Abend wurde bekannt: Die Zahl der Toten der Anschläge ist auf 129 gestiegen. Das teilt die Pariser Staatsanwaltschaft am Abend mit.



 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...