Politik

Widersprüchliche Meldungen über Israels Bereitschaft zu Waffenstillstand

Lesezeit: 1 min
18.11.2012 01:29
Die USA lehnen eine Invasion Israels in den Gaza-Streifen ab. Aus Jerusalem kommen widersprüchliche Meldungen: Premier Netanjahu hält einen Waffenstillstand für denkbar, wenn die Hamas den Raketenbeschuss stoppt. Regierungs-Offizielle sagen dagegen, man werde die militärische Aktion erst stoppen, wenn man die Sicherheit der Bevölkerung garantieren könne.
Widersprüchliche Meldungen über Israels Bereitschaft zu Waffenstillstand

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Israel scheint es unterschiedliche Präferenzen über die Fortführung des Kampfs gegen den andauernden Raketenbeschuss durch die Hamas zu geben. Während nach der Mobilmachung von 75.000 Reservisten die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive weiter laufen (mehr hier), hat Premier Benjamin Netanjahu erstmals eine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Waffenstillstand signalisiert. Die Zeitung Haaretz berichtet, Netanjahu habe den Amerikanern zu verstehen gegeben, Israel sei zu einem Waffenstillstand bereit, wenn die Hamas den Beschuss von Israel mit Raketen einstellt. Am Samstag ging der Beschuss mit 60 Raketen zwar weiter, war jedoch deutlich weniger heftig als in den Tagen zuvor.

US-Präsident Barack Obama ist gegen eine Invasion im Gaza-Streifen. Die Amerikaner fürchten einen Flächenbrand, wenn Israel mit Bodentruppen einmarschiert. Netanjahu hatte am Samstag sowohl mit Obama als auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert. Er ersuchte die EU, auf die Hamas einzuwirken, damit diese ihre Angriffe auf Israel einstellen.

Die Times of Israel berichtet, dass Offizielle der Regierung an den militärischen Vorbereitungen eines Einmarschs festhielten. Man sei erst zu einem Waffenstillstand bereit, wenn Israel sichergesetllt habe, dass die Hamas keine Raketen mehr abfeuern könne. Dies könne unter Umständen nur mit einem massiven Militärschlag unterbunden werden.

Der Chef der radikalen Hisbollah, Hassan Nasrallah, sagte unterdessen, Israel wäre "dumm", wenn es in Gaza einmarschiere. Die Palästinenser seien bereit zum Widerstand, die Moral in der Bevölkerung sei intakt. Zugleich kritisierte Hassan Nasrallah die arabischen Bruderländer, weil sie sich um einen Waffenstillstand bemühten anstatt den Druck auf Israel zu erhöhen, seine Aggression zu stoppen. Ohne den ägyptischen Präsidenten Mohammed Morsi namentlich zu nennen, deutet diese Aussage darauf hin, dass auch unter den arabischen Nationen Uneinigkeit herrscht, wie man in dem Konflikt weiter verfahren solle.

Morsi hatte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Premier Erdogan gesagt, Ägypten versuche weiter, zwischen Israel und den Palästinensern zu vermitteln und spreche daher mit beiden. Es gäbe jedoch keine Garantien, dass die Vermittlung von Erfolg gekrönt sein werde. Die USA unterstützen die Bemühungen von Morsi.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Klima-Gipfel in Dubai: Opec mobilisiert Widerstand gegen Klimapolitik des Westens
10.12.2023

Auf dem Klimagipfel in Dubai brechen tiefe Gräben auf. Zahlreiche Länder wehren sich gegen die vom Westen geforderte Abkehr von fossilen...

DWN
Immobilien
Immobilien Jedes zweite Wohungsbauunternehmen klagt über Auftragsmangel
11.12.2023

Die Lage im deutschen Wohnungsbau wird laut Ifo immer trüber. Bereits den siebten Monat in Folge klagen immer noch mehr Unternehmen über...

DWN
Politik
Politik Argentiniens Präsident kündigt finanzpolitische Schock-Therapie an
11.12.2023

Argentiniens Präsident Milei hat eine wirtschaftliche Rosskur und eine finanzpolitische Schocktherapie angekündigt. Allerdings gibt er...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland ist der kranke Mann Europas - „Agenda 2030“ statt grünem Sozialismus
10.12.2023

Nach Jahren von Energiewende und Klima-Politik steht fest: Deutschland ist wieder der kranke Mann Europas, schreibt Marc Friedrich. Es...

DWN
Politik
Politik Der Frühling des Merz
10.12.2023

Von den meisten Vertretern des Medien-Mainstreams nicht oder nur höchst widerwillig zur Kenntnis genommen, hat es der Vorsitzende der CDU,...

DWN
Politik
Politik Der Amerikanische Traum ist ausgeträumt – auch in Deutschland
09.12.2023

In den USA werden immer mehr Bürger ökonomisch abgehängt. Insbesondere drei Faktoren führen dazu, dass der Traum vom sozialen Aufstieg...

DWN
Politik
Politik Europa steht mit Klima-Politik weltweit isoliert da
09.12.2023

Die Europäer zahlen bereits den Preis für die geplante De-Karbonisierung der Wirtschaft. Der Großteil der Welt schaut zu und wartet ab.

DWN
Finanzen
Finanzen Zentralbanken: Von restriktiv auf neutral
10.12.2023

Mainstream-Analysten erwarten ein vergleichsweise problemarmes Jahr 2024.