Unternehmen

Niedrige Stahlpreise senken Thyssens Aussichten

Lesezeit: 1 min
19.11.2015 10:48
Der Mischkonzern ThyssenKrupp erwartet im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2015/16 einen geringeren operativen Ertrag als noch vor Jahresfrist. Grund dafür seien geringere Volumina und Preise im Stahlgeschäft.
Niedrige Stahlpreise senken Thyssens Aussichten
Die Thyssen-Aktie im Jahresverlauf. (Grafik: ariva.de)

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Thyssen startet mit weniger operativem Gewinn ins Geschäftsjahr. Das bereinigte Ebit werde im Quartal „leicht niedriger“ als im Vorjahr ausfallen, so das Unternehmen. Grund dafür seien geringere Volumina und Preise im Stahlgeschäft, die bessere Beiträge anderer Geschäftsbereiche - etwa im Aufzuggeschäft – überlagerten.

„Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir weitere Fortschritte bei unserer Strategischen Weiterentwicklung“, heißt es im aktuellen Finanzbericht. „Sorge bereiten uns allerdings wachsende Unsicherheiten bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der hohe Importdruck auf den Werkstoffmärkten vor allem aus Asien.“ Insgesamt halte man daher einen vorsichtigen Blick auf 2015/2016 für geboten:

„Wir rechnen dennoch mit einem deutlichen Anstieg bei Jahresüberschuss und Wertbeitrag, einem Free Cashflow vor M&A auf Vorjahresniveau sowie einem Bereinigten EBIT voraussichtlich zwischen 1,6–1,9 Mrd €. Wichtig wird dabei wieder unser Effizienzprogramm „impact“ sein, mit dem wir uns für 2015/2016 erneut EBIT-Effekte von 850 Mio € vorgenommen haben.“

Besonders mit der Stahlbranche hat der Konzern zu kämpfen. Neben der gesunkenen Stahlnachfrage aus China und anderen Schwellenländern haben auch die gesunkenen Preise aufgrund der chinesischen Überproduktion die Stahlbranche allgemein in die Krise gebracht. Entsprechende Forderungen nach einem stärkeren Eingreifen der EU wurden zuletzt erneut laut.

„Anders als in Nordamerika und in Asien, wo die Stahlpreise im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen waren, blieben sie in Europa zunächst vergleichsweise stabil. Fallende Rohstoffpreise, verbunden mit einem latenten Überangebot auch infolge hoher Importe, setzten aber auch hier die Spotpreise ab Jahresmitte erneut unter Druck. In erster Linie waren davon die südeuropäischen Länder betroffen, da sie der niedrigpreisigen Importkonkurrenz besonders stark ausgesetzt sind.“

Gleichzeitig will das Unternehmen ein neues Erscheinungsbild präsentieren. Das alte Logo war bereits am Mittwoch vor der Essener Zentrale des Industriekonzerns demontiert worden. Das fast 20 Jahre alte Logo mit dem Thyssen-Bogen über den nahtlosen Radreifen nachempfundenen Krupp-Ringen war anlässlich der Fusion der beiden Unternehmen aus der Taufe gehoben worden. Der seit fast fünf Jahren amtierende Konzernchef Heinrich Hiesinger hat das zuvor in eine tiefe Krise geratene Unternehmen grundlegend umgebaut.

 



Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...