Politik

Russland: Mutmaßlicher Drahtzieher des Nemtsov-Mordes geflohen

Ein Moskauer Gericht hat in Abwesenheit einen Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Mordes an dem russischen Oppositionellen Boris Nemtsov verhängt. Der Tatverdächtige soll den Mord an dem Politiker Ende Februar organisiert haben. Er habe sich jedoch ins Ausland abgesetzt.
23.11.2015 00:49
Lesezeit: 1 min

Der mutmaßliche Drahtzieher des Mordes an dem russischen Oppositionellen Boris Nemtsov hat sich ins Ausland abgesetzt. Die russischen Ermittlungsbehörden gaben bekannt, Ruslan Mukhudinov sei mit einem gefälschten Pass illegal aus Russland geflohen. Das Basmanny Gericht in Moskau hatte am Mittwoch in Abwesenheit einen Haftbefehl gegen Mukhudinov verhängt, der den Mord an dem Oppositionspolitiker Nemtsov organisiert haben soll.

Die Verteidigung will gegen den Richterspruch in Revision gehen, da es auf Mutmaßungen beruhe. Es lägen keinerlei Beweise für seine Verstrickung in dem Verbrechen vor, so sein Anwalt, der jedoch keine Angaben zum Aufenthaltsort seines Mandanten machen wollte. Mukhudinov steht auf der landesweiten Fahndungsliste.

Die Ermittlungsbörden gehen davon aus, dass Mukhudinov sich ins Ausland abgesetzt hat: „Die erhaltenen Materialien legen nahe, dass Mukhudinov Russland illegal mit einem falschen Pass verlassen konnte und beabsichtigt, sich dauerhaft im Ausland zu verstecken“, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass einen Ermittler nach der Urteilsverkündung.

Nemtsov war am 27. Februar in Moskau erschossen worden. Nach der Tat gab es zahlreiche Theorien über mögliche private oder politische Hintergründe. US-Senator John McCain machte damals  die Regierung von Wladmir Putin verantwortlich „gleichgültig, wer tatsächlich auf den Abzug gedrückt hat“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Schuldenpaket und Grundgesetzänderung: Worum geht es Union und SPD? Eine Zusammenfassung
13.03.2025

Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur sollen die Grundlage für die schwarz-rote Koalition sein. Doch Union und SPD drohen bereits...

DWN
Politik
Politik Herkules-Aufgabe bewerkstelligen: 16 Arbeitsgruppen für schwarz-rote Koalitionsverhandlungen
13.03.2025

256 Politiker sollen jetzt das inhaltliche Programm einer künftigen schwarz-roten Regierung ausarbeiten – und das möglichst zügig. Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...

DWN
Technologie
Technologie Nun doch die Rettung? Chinesischer Konzern will Flugtaxi-Firma Volocopter kaufen
13.03.2025

Der Hype um Flugtaxis war groß. Dann wurde lange entwickelt und präsentiert. Doch es scheitert bisher an Zulassungen und immer wieder an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stilles Sterben der Betriebe: Handwerkermangel trotz Wirtschaftskrise - auch Chefs gesucht
13.03.2025

Überall fehlen Handwerker – und vielen Betrieben demnächst auch die Führung. Und das sind nicht die einzigen Sorgen, die die Branche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsunfähigkeit: Geldprämie anstatt Krankmeldung? Unternehmen verlost Anwesenheitsprämie
12.03.2025

Arbeitgeber beklagen Milliardenkosten durch Krankschreibungen: Um Fehlzeiten zu reduzieren, greifen manche Unternehmen zu Maßnahmen wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chemiebranche kämpft mit hohen Kosten – Hoffnung auf die Bundesregierung
12.03.2025

Hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur setzen der Chemieindustrie zu. Während die Pharmabranche wächst, bleibt die...