Politik

Hedge-Fonds setzt Yahoo-Chefin Marissa Mayer unter Druck

Lesezeit: 1 min
20.11.2015 23:11
Der Yahoo-Aktionär Starboard Value setzt die Yahoo-Chefin Marissa Mayer unter Druck. Sie soll es unterlassen, geplant die profitable Beteiligung am chinesischen Onlinehändler Alibaba abzuspalten. Stattdessen sollen die Suchmaschine und das Werbegeschäft abgespalten werden.
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Yahoo-Chefin Marissa Mayer gerät nach rund drei Jahren an der Spitze des Internet-Konzerns stark unter Druck. Der Yahoo-Aktionär Starboard Value, ein Hedgefonds, forderte Mayer in einem offenen Brief auf, nicht wie geplant die profitable Beteiligung am chinesischen Onlinehändler Alibaba abzuspalten, sondern stattdessen das Kerngeschäft zu verkaufen: die Suchmaschine und das Werbegeschäft. Einzelne Analysten erklärten am Donnerstag bereits, die Stunden von Mayer als Yahoo-Chefin seien gezählt.

Investoren des einstigen Internetpioniers sind schon seit längerer Zeit verstimmt, weil es Firmenchefin Mayer nicht gelingt, das Wachstum anzukurbeln. Starboard Value kritisierte in dem Brief an sie, der Fonds sei „verärgert über Ihre Weigerung, unsere Hilfe anzunehmen, und über Ihre Herablassung angesichts unserer ernsten Sorge über die aktuelle Lage von Yahoo“.

Starboard Value geht es vor allem um einen möglichst hohen Gewinn. Yahoo will die Alibaba-Beteiligung von rund 15 Prozent auf eine neue, unabhängige Gesellschaft namens Aabaco Holdings übertragen. Aktien von Aabaco sollen wiederum als Sonderdividende an die Yahoo-Investoren ausgegeben werden, um sie an Gewinnen zu beteiligen; es geht um 30 Milliarden Dollar. Allerdings ist noch unklar, ob Yahoo für die Ausgliederung seiner Anteile Steuern bezahlen muss. Das vor allem stört Starboard Value.

Die Steuerfreiheit vorab nicht geklärt zu haben, sei die Schuld von Yahoo-Finanzchef Ken Goldman, erklärte Analyst Trip Chowdhry von Global Equities Research. Auch der Technologie-Analyst Rob Enderle macht nicht Firmenchefin Mayer verantwortlich, sondern den Verwaltungsrat von Yahoo, der sie hätte mehr unterstützen müssen. Er warnte vor den Kosten eines erneuten Wechsels an der Spitze des Unternehmens.

Das Wirtschaftsblatt Forbes hingegen überschrieb seinen Yahoo-Artikel am Donnerstag mit der Frage „Die letzten Tage der Marissa Mayer?“. Analyst Bob Peck von SunTrust sagte dem Sender CNBC, die Chancen stünden gut, dass Mayer in zwölf Monaten nicht mehr an der Firmenspitze stehe. Colin Gillis von BGC Financial sagte AFP, Yahoo müsse „gründlich umgekrempelt“ werden, und das sei nicht gerade das Spezialgebiet Mayers.

Mayer, eine ehemalige Google-Managerin, war Mitte 2012 zu Yahoo gewechselt. Unter ihrer Führung hat sich Yahoo zahlreiche Start-Ups einverleibt und konzentriert sich verstärkt auf die zukunftsträchtigen Geschäftsfelder im mobilen Internet.

 


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