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Energie-Konzerne zocken Konsumenten kräftig ab

Viele Energie-Versorger geben sinkende Gaspreise nicht an ihre Kunden weiter. Die Großhandelspreise gingen auf Jahressicht um 17 Prozent zurück, die Preise für Haushaltskunden jedoch nur um 2,7 Prozent, so ein Vergleichsportal. Demnach haben die Hälfte der Grundversorger die Preise gar nicht gesenkt oder sogar erhöht.
25.11.2015 13:32
Lesezeit: 1 min

Der Rückgang der Gaspreise kommt nach Angaben des Vergleichsportals Verivox nicht bei allen Gaskunden an. Während die Großhandelspreise auf Jahressicht um 17 Prozent zurückgegangen seien, hätten sich die Preise für Haushaltskunden im Schnitt nur um 2,7 Prozent verringert, teilte das Vergleichsportal am Mittwoch mit. Von den mehr als 700 Grundversorgern hätten nur etwas mehr als die Hälfte seit Anfang 2015 die Preise für private Konsumenten gesenkt oder Preissenkungen zum Jahreswechsel angekündigt. Vielerorts werde die Entlastung der Konsumenten durch den starken Anstieg der Netzkosten gebremst, erklärte Jan Lengerke von Verivox.

Im November 2014 musste ein Haushalt dem Vergleichsportal zufolge für 20.000 Kilowattstunden (kWh) Gas 1301 Euro im Jahr bezahlen. Im November 2015 kostete die gleiche Menge demnach noch durchschnittlich 1266 Euro – ein Rückgang von rund 2,7 Prozent. In der Grundversorgung gingen die Preise demnach im gleichen Zeitraum nur um 1,1 Prozent zurück.

Zum 1. Januar 2016 wollen laut Verivox bislang 149 Energie-Konzerne ihre Preise um im Schnitt 4,5 Prozent senken. Dies bedeute bei einem Verbrauch von 20.000 kWh eine Entlastung um rund 63 Euro. Gleichzeitig wollen elf Anbieter ihre Preise zum Jahreswechsel um durchschnittlich 4,6 Prozent erhöhen. Dies bedeute für die betroffenen Haushalte Mehrkosten von durchschnittlich 68 Euro.

Die steigenden Gaspreise lassen sich laut Lengerke zum Teil mit den teurer werdenden Netzentgelten erklären. Diese würden sich zum Jahreswechsel bundesweit um durchschnittlich 5,5 Prozent erhöhen. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh müsse dann rund 17 Euro mehr im Jahr für die Nutzung der Gasnetze zahlen.

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