Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine militärische Ausrüstung im Wert von 260 Millionen Dollar geliefert. Doch nach Angaben der ukrainischen Armee soll das Material Schrott sein, berichtet die Washington Post.
Am Stadtrand von Donezk, einer besonders umkämpften Region, ist eine ukrainische Spezialeinheit mit US-Humvees aus den späten 1980ern und frühen 1990er-Jahren unterwegs, wie die Seriennummern beweisen. Drei der Humvees haben lediglich Türen und Fenster aus Plastik und bieten daher so gut wie keinen Schutz. Die Reifen eines der Fahrzeuge explodierte nach wenigen hundert Kilometern – eine Folge der zu langen Lagerung, so ein Mechaniker.
Eine weitere Infanterie-Einheit von 120 Mann erhielt aus dem Pentagon nur eine einzige kugelsichere Weste. Ein Modell, dass die US-Truppen Mitte der 2000er-Jahre aussortiert hatten.
„Wenn uns die Amerikaner Ausrüstung schicken, dann sollten sie nicht das Second-Hand-Zeug schicken“, so ein Kommandant der ukrainischen Spezialkräfte zur Washington Post. Der Zustand des US-Kriegsgeräts fördert das Misstrauen und senkt die Moral der Truppen, so die Kritik des ukrainischen Militärs.
US-Beamte des Pentagon begründeten die Lieferung der heruntergekommenen US-Verteidigungsausrüstung mit der Notwendigkeit, dass die Ukraine die Geräte schnell zu Beginn des Krieges erhalten sollte.
Laut einem leitenden Pentagon-Beamten waren die Vereinigten Staaten völlig unvorbereitet auf die Beteiligung Russlands an der Ukraine-Krise – wörtlich sprach er von einem „Kaltstart“. „Wir wollten die Dinge dort so schnell wie möglich hinbekommen und wir hatten kein Geld für diese Krise bereitgestellt“, so der Beamte, der anonym bleiben möchte