Im Kampf gegen den IS sei eine schlagkräftige Truppe am Boden zur Unterstützung der gemäßigten Opposition nötig, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Montag dem Sender Kanal 24. Zugleich rechtfertigte er die Entsendung türkischer Soldaten in die irakische Region um Mossul. Mit Luftangriffen allein kann die IS-Miliz nach türkischer Ansicht nicht aus Syrien vertrieben werden.
Die am Wochenende im Irak einmarschierten türkischen Soldaten sind offenbar Teil einer solchen Bodenoffensive. Sie werden allerdings offiziell eingesetzt, um die türkischen Kameraden zu schützen, die in Mossul für die Ausbildung irakischer Einheiten zuständig sind. Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi hatte am Sonntag die Türkei aufgefordert, ihre in den Nordirak entsandten Truppen binnen 48 Stunden wieder abzuziehen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht die türkische Intervention positiv: Es sei aber nötig, Anti-IS-Kräfte vor Ort zu stärken, sagte er dem Schweizer Tages-Anzeiger. Eine offizielle Entsendung von Nato-Bodentruppen ist vorerst nicht geplant. Es befinden sich jedoch bereits tausende US-Militärberater in der Region. Das Pentagon würde gerne auch reguläre Soldaten in den Irak entsenden - doch US-Präsident Obama und die irakische Regierung sind dagegen.