Die EU-Kommission hat gemeinsam mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk ein Programm auf den Weg gebracht, das Griechenland bei der Unterbringung von Flüchtlingen unterstützen soll. Wie die Kommission mitteilte, werden aus dem EU-Haushalt 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Menschen in privaten Wohnungen und bei Gastfamilien unterzubringen. Auf diese Weise sollen rund 20.000 Asylsuchende vorübergehend ein Dach über dem Kopf erhalten.
Die griechische Regierung hatte zuvor beklagt, dass die Maßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise dem Land bereits zwei Milliarden Euro gekostet haben. Athen verlangt zudem einen Sondergipfel mit Angela Merkel und dem türkischen Präsidenten Erdogan.
Der für Migration zuständige griechische Vizeminister Ioannis Mouzalas begrüßte die Maßnahme, wie die Zeitung Kathimerini berichtete. Am Rande der Unterzeichnung des Programms verglich er die Flüchtlingssituation in Griechenland mit einem Molotowcocktail: „Es ist wichtig, zu verhindern, dass die Flasche explodiert.“
Erst am Wochenende war es der Zeitung zufolge in einem Athener Auffanglager zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen gekommen. Rund 100 Menschen wurden festgenommen und vorübergehend in eine Haftanstalt nahe der Stadt Korinth gebracht. Auch an der mazedonischen Grenze kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen den Flüchtlingsgruppen.