Deutschland

Scheinbar harmlose Spiele-Websites: Firmen spionieren Kinder aus

Jede zweite Kinderseite im Internet nutzt offenbar die Unerfahrenheit der Kinder für den eigenen Profit. So wird Werbung gemacht, die Kinder häufig nicht als solche erkennen können oder es werden ohne Einwilligung der Eltern persönliche Daten erhoben. Verbraucherschützer fordern eine EU-Datenschutzverordnung.
23.11.2012 16:04
Lesezeit: 1 min

Jede zweite Internetseite für Kinder ist eigentlich gar nicht für diese geeignet. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentralen Bundesverbandes (VZBV). Demnach nutzen viele Kinderseiten die Naivität der jungen User, um an ihre Daten zu kommen oder unbemerkt Werbung einzublenden.

Der VZBV prüfte für seinen Marktcheck insgesamt 52 Internetseiten für Kinder. Der Bundesverband leitete daraufhin 29 Unterlassungsverfahren ein, von denen 17 außergerichtlich geklärt werden konnten. „Es ist schon erschreckend, wie hemmungslos manche Anbieter die Unerfahrenheit von Kindern für Geschäfte ausnutzen“, erklärt Gerd Billen vom VZBV. Oft seien redaktionelle Inhalte und Werbung nicht ausreichend getrennt. Gerade für Kinder ist es in diesen Fällen oft nicht möglich, die Werbung auch als solche zu erkennen.

Ein weiteres Problem seien die beliebten Gewinnspiele vieler Seiten. Hier würden häufig persönliche Daten abgefragt, die für de Teilnahme überhaupt nicht erforderlich seien. Carola Elbrecht vom Projekt „Verbraucherrechte in der digitalen Welt“ fordert den Schutz von Kindern „vor unzulässigen Datenabfragen“ mit neuen gesetzlichen Regelungen. „Die Verabschiedung der EU-Datenschutzgrundverordnung wäre ein Schritt in die richtige Richtung“, so Elbrecht. Auf diese Weise könnten persönliche Daten von Kindern unter 13 Jahren lediglich mit der Zustimmung der Eltern abgefragt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...