Finanzen

EZB will keine Zinsen von den Griechen: Deutschland verliert 2,5 Milliarden Euro

Lesezeit: 1 min
24.11.2012 00:06
Am Samstag wollen die Euro-Finanzminister in einer Telefonkonferenz noch einmal über die weitere Vorgehensweise in Griechenland sprechen. Die Griechen brauchen 17 Milliarden Euro mehr. 2,5 Milliarden werden nun wohl die deutsche Steuerzahler bezahlen - diesmal als realen Verlust über einen Zinsverzicht der EZB.
EZB will keine Zinsen von den Griechen: Deutschland verliert 2,5 Milliarden Euro

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Katalonien: Unabhängigkeit könnte Spanien in die Pleite treiben

Auf einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz am Samstag soll ein entscheidender Schritt in Richtung Auszahlung der nächsten Hilfstranche für Griechenland gemacht werden. Ziel ist es, sich auf weitere Maßnahmen für das Land zu einigen, um am Montag die Auszahlung der zurückgehaltenen 44 Milliarden Euro beschließen zu können. Der Großteil des Geldes wird für den Schuldendienst benötigt und fließt daher an die EZB zurück.

Ein Finanzlücke von 17 Milliarden muss dennoch auf dem Papier geschlossen werden, um Griechenland wieder auf den Pfad des nachhaltigen Schuldenabbaus zu bringen. Erste Überlegungen gingen Richtung eines zusätzlichen Kredits für das Land über den Rettungsschirm EFSF (hier). Nun erwägen die EU und der IWF jedoch, die Schulden Griechenlands durch geringere Zinssätzen, eine Ausweitung der Kredit-Laufzeiten sowie einen teilweisen Schuldenrückkauf zu günstigeren Preisen zu verringern. Zudem wollen die internationalen Gläubiger, dass die EZB auf die Zinsgewinne für die von ihr gehaltenen Staatsanleihen verzichtet, sagte ein Beamter des griechischen Finanzministeriums Reuters. Dies würde für die EZB einen Zinsverzicht in Höhe von immerhin bis zu neun Milliarden Euro bedeuten. Entsprechend dem Anteil der Bundesbank an der EZB würde dies einen Verlust in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro für den deutschen Steuerzahler bedeuten. Der Vorteil aus Sicht der Euro-Retter: Unter dem Begriff Zinsenverzicht kann sich keiner etwas vorstellen, so kann der erste reale Verlust, der den Deutschen durch das Griechenland-Abenteuer entsteht, ohne großes öffentliches Aufsehen über die Bühne gebracht werden.

Weitere Themen:

Katalanische Regierung: Wir wollen mit eigener Stimme in Europa handeln

Draghi: Ohne EZB-Intervention wäre es zum Crash gekommen

EU-Verschwendung: 150.000 Euro für Ausstellung zur „sozialen Relevanz von Kaffee“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ausstieg aus dem Ausstieg: Schweden baut Kernkraftwerke
30.11.2023

Eigentlich hatten die Schweden per Referendum für das Ende der Kernenergie gestimmt. Doch nun hat das Parlament den Bau weiterer...

DWN
Politik
Politik US-Firmen: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit
30.11.2023

In Deutschland tätige US-Unternehmen blicken mit Sorge auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Thailand plant neue Route im Welthandel: Welche Rolle kann die deutsche Wirtschaft spielen?
30.11.2023

Thailand will eine Handelsroute zwischen Pazifischem und Indischem Ozean bauen. Kann die deutsche Wirtschaft eine Rolle bei dem Projekt...

DWN
Politik
Politik Henry Kissinger: Zum Tode des Jahrhundertmanns
26.05.2023

Der frühere Sicherheitsberater und Außenminister der Vereinigten Staaten, Henry Kissinger, ist gestorben. Noch im Mai feierte der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Machtkampf bei Thyssenkrupp: Arbeitnehmer kritisieren Wahl neuer Vorstände scharf
30.11.2023

Die Anteilseigner von Thyssenkrupp haben eine Erweiterung des Vorstandes gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter durchgesetzt. Diese...

DWN
Politik
Politik Russland liefert Rekordmengen Gas über TurkStream nach Europa
29.11.2023

Über TurkStream fließen derzeit Rekordmengen Gas nach Europa. Doch die militärischen Angriffe auf die Pipeline halten an. Zudem macht...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission fordert Europäisierung der Rüstungsbeschaffung
30.11.2023

Komissionspräsidentin von der Leyen will die Rüstungspolitik der EU stärker gemeinschaftlich aufbauen. Die Forderungen finden auch vor...

DWN
Politik
Politik Rechtsgutachten prüft Berliner Sondervermögen
29.11.2023

Die deutsche Hauptstadt bekommt die Folgen der jüngsten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nun direkt zu spüren. Jetzt prüft...