Ungarn weigert sich weiterhin, Flüchtlinge über ein europäisches Quotensystem aufzunehmen, ist aber im Gegenzug zu finanziellen Zugeständnissen an Länder bereit, die viele Migranten beherbergen. Ungarns Botschafter in Deutschland, Péter Györkös, sagte im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden der Rheinischen Post: "Wir würden unseren Beitrag leisten, unter der Bedingung, dass wir in Brüssel gemeinsam über finanzielle Hilfen der EU für jene Länder reden, die sich dieser Aufgabe gerne freiwillig stellen wollen."
Eine gezielte Kürzung von EU-Fördergeldern für Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, lehnte er dagegen ab. Entsprechende Forderungen seien nur ein "Versuch, die osteuropäischen Länder an den Pranger zu stellen". In Wirklichkeit lehnten aber mindestens 20 von 28 EU-Staaten die Zuteilung von Flüchtlingen ab, so Györkös.Der Botschafter räumte ein, dass seine Landsleute nicht unbedingt so weltoffen seien, wie man sich das in anderen europäischen Ländern wünschen könnte.Es gebe eine "gewisse Angst" zumal vor den muslimischen Zuwanderern. "Wir haben zwar in der Geschichte viel Einwanderung erlebt, aber immer aus unserer Region, nie aus dem muslimischen Kulturkreis", erläuterte Györkös.