Politik

FIFA sperrt Blatter und Platini für acht Jahre

Die FIFA-Ethik-Kommission hat gegen FIFA-Präsident Blatter und UEFA-Chef Platini lange Sperren verhängt. Beide wollen gegen die Strafen Berufung einlegen.
21.12.2015 16:30
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Ethikhüter des Fußball-Weltverbands haben FIFA-Präsident Joseph Blatter und Europas Verbandschef Michel Platini für acht Jahre gesperrt. Die Juristen unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert werteten die von Blatter bewilligte Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini aus dem Jahr 2011 als Verstoß gegen die FIFA-Ethikregeln.

Die aus dem Fußball verbannten Spitzenfunktionäre kündigten umgehend an, das Urteil anzufechten. Blatter bezeichnete die Entscheidung als «Schande», Platini sprach von einer «Farce». Beide wollen nun die Berufungskommission der FIFA anrufen und könnten danach vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS und das Schweizer Bundesgericht ziehen.

Den Vorwurf von Bestechung und Korruption ließ die Ethikkommission zwar fallen, beanstandete aber einen Interessenskonflikt. Zudem monierten die FIFA-Juristen die Annahme und Gewährung von Geschenken und sonstigen Vorteilen. Neben der Sperre muss Blatter eine Geldstrafe von 50 000 Schweizer Franken zahlen, Platini wurde mit 80 000 Schweizer Franken belegt. Die ermittelnde Kammer hatte für Blatter und Platini sogar eine lebenslange Sperre gefordert.

«Zu sagen, dies wäre ein guter Tag für die FIFA, ein guter Tag für den Fußball, wäre völlig falsch», sagte Blatter in Zürich. Er bekräftigte, dass aus seiner Sicht die Ethikkommission nicht das Recht habe, ihn als gewählten Präsidenten für Aktivitäten im Fußball zu sperren.

Der 79-Jährige will weiter am 26. Februar beim außerordentlichen FIFA-Kongress die Wahl seines Nachfolgers leiten. Platini hatte sich um das Amt beworben, würde aber durch die Sperre den notwendigen Integritätscheck nicht bestehen. «Ich habe mich immer tadellos verhalten», versicherte der Franzose. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) stärkte Platini für die angekündigte Berufung den Rücken.

DFB-Interimspräsident Reinhard Rauball zeigte sich von den Sperren nicht überrascht. Der Austausch von Köpfen reiche aber nicht aus, sagte Rauball in einer DFB-Mitteilung. «Es geht darum, verloren gegangenes Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Dies wird ohnehin Jahre dauern.»

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...