Politik

Russland: Merkel steht unter dem Einfluss der USA

Der Chef des russischen Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten glaubt, dass Angela Merkel unter dem Einfluss der US-Regierung die Verlängerung der EU-Sanktionen durchgedrückt habe. Er rät ihr, die europäischen Interessen zu vertreten.
24.12.2015 02:15
Lesezeit: 1 min

Der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten in der russischen Duma, Alexej Puschkow, glaubt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich dafür verantwortlich sei, dass die EU ihre Sanktionen gegen Russland verlängert habe. Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitiert Puschkow mit der Aussage: „Wenn es nicht nach Merkel ginge, so glaube ich, dass die EU die Sanktionen bereits gelockert, wenn schon nicht aufgehoben hätte. Merkels harte Haltung in diesem Punkt habe mit dem „amerikanischen Einfluss“ auf Merkel zu tun: „Daher glaube ich, dass eine Verbesserung der Beziehungen zu Europa nur in getrennten Sphären möglich sein wird.“ Die Amerikaner würden nur mit Russland zusammenarbeiten, wenn sie keine anderen Optionen mehr hätten: „Die Situation in Europa ist anders. Aber man sollte den US-Einfluss auf Europa, auf Deutschland und besonders auf Merkel nicht unterschätzen.“

Puschkow rät Merkel, ihre Position zu überdenken. Denn schon jetzt sei die Verlängerung der Sanktionen „nicht einmütig“ geschehen. Diese Divergenzen würden sich bis zum Sommer 2016 erhöhen. Puschkow erinnerte daran, dass Deutschland Interesse am Ausbau von Nord Stream 2 geäußert habe, obwohl Polen und andere osteuropäische Staaten dagegen gewesen seien: „In Fällen, in denen die Interessen zu stark sind, kooperiert die EU mit uns. Wenn es einen solchen Druck nicht gibt, verharrt die EU auf den bestehenden Positionen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands Zukunft? Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...