Politik

Kaufland akzeptiert im Januar wieder D-Mark als Zahlungsmittel

Kaufland erlaubt ab dem 4. Januar 2016 wieder das Bezahlen in D-Mark. Das Unternehmen macht sich die Erkenntnisse der Bundesbank zu eigen, wonach noch 12,9 Milliarden D-Mark im Umlauf sind.
30.12.2015 17:24
Lesezeit: 1 min

Wer 14 Jahre nach dem Ende der D-Mark noch Scheine oder Münzen der alten Währung besitzt, kann damit im Januar in den Supermärkten der Kaufland-Gruppe einkaufen. Die Aktion gilt ab dem 4. Januar 2016 und dauert, sehr zur Enttäuschung für D-Mark Nostalgiker, nur bis zum 30. Januar.

Immerhin: Die Aktion kann auch daran erinnern, dass alte D-Mark-Scheine nicht wertlos sind: Am 1. Januar 2002 war der Euro zum Kurs von 1,95583 D-Mark für einen Euro eingeführt worden. Scheine und Münzen können zeitlich unbegrenzt gebührenfrei bei der Bundesbank umgetauscht werden.

Passend zu der Aktion werden zahlreiche Waren, etwa Margarine, Dosenmilch, Kaffee, Shampoo, Waschmittel oder Brausepulver im 60er-Jahre-Design angeboten, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Neckarsulm mit.

Es handelt sich also nicht um eine Währungsreform, sondern um eine Marketing-Aktion des Unternehmens, das offenbar die Berichte der Deutschen Bundesbank genau liest: Demnach sind nämlich noch 12,9 Milliarden D-Mark oder umgerechnet 6,6 Milliarden Euro im Umlauf, und von denen möchte Kaufland nun etwas abhaben.

Nach Zahlen der Bundesbank waren Ende November noch rund 168 Millionen D-Mark-Scheine und gut 24 Milliarden D-Mark-Münzen im Umlauf. Vor allem bei den Geldstücken scheint den Menschen eine Trennung schwer zu fallen: Bezogen auf den Wert des D-Mark-Bargelds zur Euro-Bargeldumstellung Ende 2001 befanden sich im November 2015 nur noch rund vier Prozent der Banknoten im Umlauf - dagegen wurden 54 Prozent der Münzen bis heute nicht umgetauscht. Die Bundesbank betont dennoch: «Die Zahlen zeigen, dass eine große Menge an D-Mark bereits zurückgeflossen ist.»

Viele Deutschen horten noch immer Scheine und Münzen im Wert von mehreren Milliarden Euro. Bei einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gab mehr als jeder Zweite (54 Prozent) an, noch Münzen oder Scheine der alten deutschen Währung zu Hause zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...