Finanzen

EZB: Banken verschärfen Kredit-Bedingungen an den Mittelstand

Für kleine und mittlere Unternehmen in der Eurozone werden die Kreditbedingungen verschärft. Eine Studie der EZB zeigt, dass die Banken noch restiktiver bei der Kreditvergabe vorgehen.
27.04.2012 13:03
Lesezeit: 1 min

Die Situation der Kleinen und Mittleren Unternehmen in der Eurozone spitzt sich weiter zu. Trotz der über eine Billion Euro, die die EZB in den Finanzmarkt in Form von billigen Krediten gepumpt hat, kommt weiterhin kaum etwas in der Privatwirtschaft an, dies zeigt die neueste Studie der EZB. Diese untersuchte zwischen Ende Oktober und Ende März unter 7.511 Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) der Eurozone deren Zugang zu Krediten.

Die Studie belegt, dass sich der Zugang zu Bankkrediten für die KMUs weiter verschlechtert habe. Einerseits sank den befragten Unternehmen zufolge die Verfügbarkeit von Bankkrediten – gaben dies bei der letzten Umfrage 14 Prozent an, waren es nun 20 % der Unternehmen – andererseits habe sich die Ablehnungsquote für Darlehen erhöht. Darüber hinaus zeigte die Studie, dass für 17 Prozent der KMUs noch immer das Hauptproblem der Zugang zu einer Finanzierung ist. „Dies zeigt, dass wir uns in Sachen Finanzierung weiter in einem schwierigen Umfeld befinden“, sagte Jürgen Michels von Citigroup Reuters. „Die EZB-Tender haben geholfen, den Druck abzuschwächen, aber sie werden die Situation nicht umkrempeln können“.

Die Unternehmen in Ländern, die selbst von der Eurokrise betroffen sind, traf es am stärksten. Die größte Verschlechterung der Verfügbarkeit von Krediten zeigte sich in Belgien, Spanien und Italien. Zudem gaben fast die Hälfte der griechischen KMUs an, die Verfügbarkeit von Krediten hätte sich verschlechtert - bei irischen und portugiesischen waren es rund ein Drittel der Kleinen und Mittleren Unternehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...