Die Links-Partei teilt mit:
Am Montag wurde das Kreisvorstandsmitglied der Schweriner LINKEN, Julian Kinzel, in Wismar Opfer einer Messerattacke. Die drei Täter schlugen ihn nieder und stachen, nach Aussage der behandelnden Ärzte, mit einem Messer etwa 17 mal auf ihr Opfer ein. Dabei wurde er als „schwule Kommunistensau“ beschimpft. Dies und die Bekleidung eines der Täter mit szenetypischer Bekleidung (Thor Steinar) nähren den Verdacht, dass es sich um eine rechtsextremistisch motivierte Straftat handelt. Der Kreisvorstand wünscht seinem Mitglied schnelle Genesung.
„Wir verurteilen diese Tat auf das Schärfste und erklären erneut, dass DIE LINKE in ihrem Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut nicht nachlassen wird. Wir fordern den Staatsschutz auf, die Ermittlungen schnell voranzutreiben und erwarten, dass die Täter schnellstmöglich ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden“ erklären hierzu Peter Brill, Kreisvorsitzender der Schweriner LINKEN und der Schweriner Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Deutschen Bundestag, Dr. Dietmar Bartsch.
Gegenüber rechtsradikalem Gedankengut und Gewalt darf es in unserer Gesellschaft keine Toleranz geben. Jedem muss klar sein, wer der NPD oder anderen rechtsextremen Parteien auf Demonstrationen hinterher läuft, begünstigt als geistiger Brandstifter solche verabscheuungswürdigen Gewalttaten.
Julian Kinzel, der einer der Sprecher der sozialistischen Jugend solid ist, führt nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus aus: „Wir dürfen auf solche Attacken nicht mit Radikalisierung antworten. Unsere Antwort auf Hass muss Liebe, auf Dummheit Vernunft und auf Gewalt Solidarität sein. Somit ist Hass hier fehl am Platz. Lasst uns dieses Ereignis zum Anlass nehmen, solchen Ideologien durch mehr Menschlichkeit vorzubeugen. Nach meiner hoffentlich baldigen Gesundung werde ich dabei verstärkt mitwirken.“
Der Kreisvorsitzende der Linkspartei in Wismar, Horst Krumpen, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:
„Es gab in den vergangenen Monaten Angriffe auf unsere Büros im Kreis. Dabei ging es beispielsweise um Farbbeutel-Attacken oder zerschlagene Scheiben, bis hin zu zerkratzten Privat PKW. Die Attacken richteten sich bisher also gegen Sachgegenstände und nicht gegen Personen. Mit der Messerattacke auf Julian Kinzel hat die Gewalt aus der vermutlich rechten Szene in Wismar eine neue Qualität erreicht. Der Angriff auf Kinzel ereignete sich am Lindengarten. Wismar ist klein und hier erkennt man sich gegenseitig wieder. Deshalb gehe ich davon aus, dass es sich bei dem Angriff um eine Spontanaktion handelte. Julian Kinzel hat sich aktiv an Aktionen und Demonstrationen des Bündnisses ,WISMAR FÜR ALLE‘ beteiligt, offensichtlich ist sein Gesicht den vermutlich Rechten Tätern aus diesem Engagement bekannt. Wir hoffen, dass Herr Kinzel sich schnell erholt und dass die Täter gefasst werden können. Diese Form von ,Auseinandersetzung‘ verurteilen wir als LINKE aufs Schärfste, von unserem politischen Einsatz für Flüchtlinge und Menschenrechte werden wir uns dadurch nicht abbringen lassen.“
Der Stern zitiert eine Polizeisprecherin, die bestätigt, dass eine Anzeige von Kinzel eingegangen sei:
„Wir wurden auch nicht vom Krankenhaus informiert, wie es die Vorschriften verlangen, wenn jemand mit 17 Stichverletzungen eingeliefert wird. Dass Herr Kinzel bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden sein soll, sagt vermutlich auch einiges über den Grad der möglichen Verletzungen aus.“