Die Regierungen der Euroländer „werden immer nur gerade so weit mit ihrer offiziellen Unterstützung gehen, wie es nötig ist“, um ein Auseinanderbrechen der Eurozone zu verhindern, bemerken die Analysten der Citigroup. 2013 werden viele Länder in Südeuropa massive Probleme mit der Refinanzierung ihrer Schulden haben. Griechenland wird der Citigroup zufolge sogar, trotzdem die Auszahlung der nächsten Tranche bereits von den Euro-Finanzministern beschlossen ist (hier), Ende des kommenden Jahres die Eurozone verlassen. Die Maßnahmen der EU-Politiker werden nämlich nie ausreichend genug sein, um „die Länder in der Peripherie auf den Weg einer nachhaltigen Finanzpolitik zurückzuführen“, schreibt Citi-Ökonom Michael Sanders in seinem Bericht. Das Ergebnis werde auch „ein Bailout für Italien und Spanien“ sein.
Zudem gehen die Analysten davon aus, dass letzendlich auch Restrukturierungen in Ländern wie Irland, Portugal, Zypern und Slowenien bis 2017 erfolgen werden. Letztlich sei zudem eine „Umschuldung in Griechenland unumgänglich“, selbst im Falle eines Euro-Austritts. Die Citigroup erwartet außerdem ein weiteres Jahr der Rezession in der Eurozone, was die Tragfähigkeit der Schulden für die südeuropäischen Länder weiter erschweren wird.
Für „zu optimistisch“ hält auch Vicky Redwood, Chefökonomin von Capital Economis, die ökonomischen Annahmen, auf denen die neuesten Schuldenprognosen beruhen. So könne es nur eine Frage der Zeit sein, „bis große Zweifel über die Zukunft des Rettungspaketes auftauchen und Griechenland wieder gegen die Wand fährt“, zitiert sie die CNBC aus einer Anleger-Notiz