Politik

Innenminister Saarland: Es geht um die Existenz der Demokratie

Lesezeit: 1 min
18.01.2016 00:05
Der Innenminister des Saarlandes fordert eine umfassende Aufrüstung auf allen Ebenen, um die innere Sicherheit in Deutschland wiederherzustellen. Der CDU-Politiker hatte schon vor Monaten auf die unabsehbaren Folgen einer unkontrollierten Massen-Einwanderung hingewiesen.
Innenminister Saarland: Es geht um die Existenz der Demokratie

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bund und Länder haben nach Einschätzung des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon, die Gefahren für die innere Sicherheit in Deutschland lange unterschätzt. Als Konsequenz aus den Massenübergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln forderte der CDU-Politiker am Sonntag in der ARD weitreichende Konsequenzen für die Ausstattung der Sicherheitsbehörden. "Es geht um die Existenz der Demokratie", sagte der saarländische Innenminister. Es müsse an auf "allen Ebenen aufgerüstet" werden.

"Ich denke, wir waren alle zu sicher, unserem Staat geht es gut. Wir haben einiges unterschätzt", sagte Bouillon. "Aber Köln war ein Weckruf, ein Alarmruf." Nun gehe es darum, die Sicherheitsbehörden rasch personell aufzustocken und technische Mittel wie Videoüberwachung auszuweiten. "Wir brauchen schnellere Verfahren, wir müssen die Handlungsfähigkeit des Staates wiederherstellen. Wir müssen die Sicherheit und Ordnung wiederherstellen, dass bedeutet auf allen Ebenen muss aufgerüstet werden."

Bouillon hatte bereits Ende September 2015 vor den Problemen gewarnt und im Landtag von Saarbrücken unter anderem gesagt:

"Diese Republik ist zurzeit relativ handlungsunfähig. Die Verwaltungen sind beschäftigt Tag und Nacht zu improvisieren und zu arbeiten. Viele meiner Menschen sind schon psychisch am Ende. Es ist ein Unterschied, ob ich in einem Ministerium sitze oder vor einer Warteschlange von 500 Leuten stehe, die immer aggressiver werden (...). Wir brauchen die Bundeswehr, das THW und vieles, vieles mehr...

Wenn jemand glaubt, diese Integration geht problemlos, der irrt. Wir haben sehr viele Negativerfahrungen sammeln müssen. Ich habe auch lange überlegt, ob ich darüber rede. Aber zur Wahrheit gehört die ganze Wahrheit. Kommen Sie mal zu uns ins Lager und schauen sie mal, mit welcher Anspruchsmentalität der eine oder andere seine Rechte formuliert. Hören Sie mal zu, wie die Frauen beleidigt werden. Schauen Sie mal, wie man um die Lebensmittel kämpft, obwohl man nicht an der Reihe ist. Schauen Sie mal, wie Bänder zerrissen werden und Menschen weggedrängt werden. Hören Sie mal die Lebacher, wies im Schwimmbad zugeht. Wir haben leider Gottes auch Menschen, die sich nicht an die Gesetze halten."

Seine aufrüttelnde Rede (im Video am Anfang des Artikels, Rede im Wortlaut hier) fand allerdings kein Gehör bei seiner Parteichefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Grenzen blieben offen, die Probleme für Verwaltung und Sicherheitsbehörden blieben bestehen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...