Politik

Henkel-Chef Rorsted löst Hainer bei Adidas ab

Lesezeit: 1 min
18.01.2016 12:19
Kasper Rorsted wird neuer Adidas-Chef. Langzeitchef Herbert Hainer beendet seine Karriere beim Sportartikelunternehmen. Zuletzt hatte Hainer Probleme, den Konzern in den schwierigen Märkten wie den USA zu positionieren. Erzrivale Nike profitierte von der Schwäche der Deuschen.
Henkel-Chef Rorsted löst Hainer bei Adidas ab
Die Adidas-Aktie im Tagesverlauf. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Adidas holt seinen künftigen Chef vom Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel. Dessen Vorstandsvorsitzender Kasper Rorsted werde Herbert Hainer bereits am 1. Oktober an der Konzernspitze ablösen, teilte der Sportausrüster am Montag mit. Der 53-jährige Däne, der sich im April bei Henkel verabschiedet, wird bereits am 1. August Mitglied des Adidas-Vorstands.

An der Börse schossen die Adidas-Aktien daraufhin um mehr als zwölf Prozent in die Höhe und setzten sich an die Spitze im Dax. Die Papiere von Henkel fielen dagegen um mehr als vier Prozent und hielten damit die rote Laterne im deutschen Leitindex.

Der 61-jährige Hainer verlässt den Herzogenauracher Sportausrüster damit früher als erwartet. Er hatte vor knapp zwei Jahren angekündigt, seinen Vertrag nur noch bis zum Frühjahr 2017 zu verlängern. Hainer ist der dienstälteste Chef aller Dax-Konzerne. Die prestigeträchtigen Auftritte der Marke mit den drei Streifen bei der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli sowie bei den Olympischen Spielen im August wird Hainer damit aber noch begleiten.

Als interne Kandidaten für Hainers Nachfolge galten zuletzt auch Vertriebsvorstand Roland Auschel und Markenvorstand Eric Liedtke. Sie hatten gemeinsam mit Hainer die Strategie von Adidas bis zum Jahr 2020 ausgearbeitet. Bis dann soll der Umsatz Jahr für Jahr durchschnittlich im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und 22 Milliarden Euro erreichen.

Trotz fortdauernder Probleme in den wichtigen Märkten in Nordamerika und Russland sah sich Hainer zuletzt wieder auf der Erfolgswelle. "Die Orderbücher sind voll. Ich habe sie noch nie so voll gesehen in meinen 15 Jahren", hatte er im Dezember gesagt. Das brummende Kerngeschäft mit Fußballausrüstungen schiebt die Sorgen von Adidas zunehmend in den Hintergrund.

Dennoch warten auf Rorsted mehrere große Baustellen. Er muss das lange schwächelnde US-Geschäft im Rennen mit dem übermächtigen US-Rivalen Nike auf Vordermann bringen. Die kriselnde Golfsparte wurde von Hainer bereits auf den Prüfstand gestellt. In Russland leidet Adidas trotz anhaltender Beliebtheit bei den Kunden schwer unter der Wirtschaftskrise und dem Kursverfall des Rubels.


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Commerzbank warnt vor Risiken bei Übernahme durch Unicredit
07.10.2024

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp sieht bei einer Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit große Risiken. Auch der...

DWN
Politik
Politik Kranken- und Pflegeversicherung: Milliardenschweres Finanzloch - Beiträge könnten noch stärker steigen
07.10.2024

Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung könnten im kommenden Jahr stärker steigen als bisher befürchtet. Es fehlen Milliarden...

DWN
Politik
Politik BRICS-Alternative zu SWIFT vorerst auf Eis gelegt: Differenzen bremsen Fortschritt
07.10.2024

Die BRICS-Währung bleibt vorerst ein Fernziel. Doch der wachsende Handel in nationalen Währungen und das Interesse neuer Länder wie der...

DWN
Technologie
Technologie Medizin-Nobelpreis an Genregulations-Forscher
07.10.2024

Heute hat in Stockholm die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger begonnen. Für den Medizin-Nobelpreis steht die Entscheidung...

DWN
Immobilien
Immobilien Zweitimmobilien: Diese steuerlichen Aspekte müssen Sie beachten - Fachanwalt Martin Kahllund im DWN-Interview
07.10.2024

Viele Eigentümer von Immobilien sind sich nicht vollständig über die steuerlichen Auswirkungen bewusst, die ihr Besitz mit sich bringt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wie zur Corona-Pandemie: Symptome einer beginnenden Arbeitsmarktflaute?
07.10.2024

Gerade hat Bosch bekanntgegeben, die Arbeitszeit von 2.300 Beschäftigten zu kürzen. Auch Konjunkturberichte und Indexe belegen, die Zahl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konjunktur: Starkes Auftragsminus für Industrie
07.10.2024

Nachdem die Bundesregierung die Wachstumsprognose für Deutschland senken musste, kommt der nächste Dämpfer: Die deutsche Industrie ist...

DWN
Politik
Politik Erbschaftsteuer erhöhen oder senken? Das „Wahlkampfgetöse“ der Parteien beginnt!
07.10.2024

Erben sollen von der Erbschaftsteuer befreit werden, auch wenn sie das Familienheim nicht selbst bewohnen – sondern vermieten. Das ist...