Die Abwicklung der HGAA-Nachfolgerin Heta kommt Gläubiger teuer zu stehen. Kärnten haftet für Anleihen der Heta in Höhe von elf Milliarden Euro. Das Bundesland sieht sich aber nicht in der Lage, das Geld vollständig zurückzuzahlen. Da Österreich die Kosten nicht mehr alleine auf die Steuerzahler abwälzen will, sollen auch die Gläubiger über einen Schuldenschnitt zur Kasse geben werden. Die österreichischen Behörden haben die Rückzahlung sämtlicher Heta-Anleihen bis zum Mai 2016 gestoppt, um Zeit für eine Einigung mit den Gläubigern zu gewinnen.
Investoren wird ein Rückkauf der Papiere mit einem Abschlag vorgeschlagen. Inhabern vorrangiger Anleihen verlieren 25 Prozent ihrer Investitionen, Halter nachrangiger Schuldtitel gar 70 Prozent. Kärnten will selbst 1,2 Milliarden Euro beisteuern. Dafür wird mit Hilfe des Bundes ein Kredit aufgenommen. Der Rest setzt sich aus dem erwarteten Verkaufserlös von Vermögensteilen der Heta zusammen. Die Heta will früheren Angaben zufolge bis 2020 durch den Verkauf von Assets 6,3 Milliarden Euro erlösen, was aber nicht sicher ist.
Die Gläubiger haben bis zum 11. März Zeit, das Angebot anzunehmen. Damit das Angebot gültig ist, müssten zwei Drittel zustimmen. Mehrere große Geldgeber - darunter die Commerzbank, die HSH Nordbank oder die Deutsche Pfandbriefbank - verlangen aber auf eine vollständige Rückzahlung. Da sich die Forderungen der genannten Investorengruppe auf gut fünf Milliarden Euro belaufen, könnten sie das Angebot platzen lassen.
Die HGAA war mit Geschäften auf dem Balkan gescheitert. Jahrzehntelang hatte sie sich mit Garantien des Landes Kärnten günstig Geld von Investoren geholt. Doch die Expansion ging schief und die Bank geriet in Finanznöte. Die frühere Mutter BayernLB drehte der Hypo den Geldhahn zu, weshalb Österreich das Institut schließlich 2009 verstaatlichte. Seither hat Österreich Milliarden investiert, um das Geldhaus vor der Pleite zu bewahren. 2014 wurde der Konzern zerschlagen und die Abbaugesellschaft Heta geschaffen. Im Gegenzug für die staatlichen Subventionen verlangten die EU-Wettbewerbshüter den Verkauf der ehemaligen Hypo-Töchter in Südosteuropa.