Politik

Australiens Politiker wollen Monarchie abschaffen

Australiens Spitzenpolitiker haben eine Erklärung für die Abschaffung der Monarchie unterzeichnet. Sieben von acht regionalen Regierungschefs sprachen sich gegen die britische Königin als Staatsoberhaupt aus. Umfragen zufolge will auch eine Mehrheit der Australier die Umwandlung in eine Republik.
25.01.2016 12:04
Lesezeit: 1 min

In Australien haben sich Spitzenpolitiker aus fast allen Bundesstaaten und Territorien für die Abschaffung der Monarchie ausgesprochen. Sieben der acht regionalen Regierungschefs unterzeichneten am Montag eine Erklärung, die sich gegen die britische Königin als Staatsoberhaupt richtet. Nur der Regierungschef von Western Australia, Colin Barnett, unterzeichnete die Erklärung nicht. Er sei auch für die Republik, momentan sei dafür aber "nicht der richtige Zeitpunkt", erklärte er.

Australien ist eine konstitutionelle Monarchie, Staatsoberhaupt ist die britische Queen Elizabeth II. Im Jahr 1999 hatten die Australier in einem Referendum noch gegen die Abschaffung der Monarchie gestimmt. Obwohl die Queen in Australien weiterhin sehr beliebt ist, ist Umfragen zufolge aber mittlerweile eine Mehrheit der Australier für die Umwandlung in eine Republik.

Auch der konservative Premierminister Malcolm Turnbull sowie Oppositionsführer Bill Shorten von der Labour-Partei sind für die Republik. Nach dem Vorstoß der Regionalpolitiker seien nun alle australischen Spitzenpolitiker für „ein australisches Staatsoberhaupt“, sagte der Anführer der Bewegung, Peter FitzSimons, dem Rundfunksender ABC.

FitzSimons will ein erneutes Referendum über die Staatsform Australiens organisieren. Premierminister Turnbull hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, eine solche Abstimmung nicht zu Lebzeiten der Queen abzuhalten.

Der Regierungschef von South Australia, Jay Weatherill, sprach sich am Montag dafür aus, das Referendum aus „Respekt“ vor der Königin schon bald abzuhalten. „Worauf warten wir? Warten wir darauf, dass sie stirbt?“, sagte er ABC. Seiner Meinung nach sei es „viel respektvoller“, die Queen an dem Übergang zu beteiligen. Sie werde das genauso „elegant und fachkundig“ erledigen wie ihre Aufgaben als Staatsoberhaupt , sagte Weatherill.

Turnbulls Vorgänger Tony Abbott, ein glühender Anhänger der Monarchie, hatte vor einem Jahr viel Spott auf sich gezogen, als er Prinz Philip, dem Mann der Queen, den australischen Ritterorden verlieh. Im November schaffte Turnball die umstrittene Würdigung ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...