Politik

Bundesländer: Zahl der Flüchtlinge hat sich verdreifacht

Lesezeit: 1 min
02.02.2016 14:27
Die Zahl der in Deutschland registrierten Flüchtlinge lag im Januar drei Mal so hoch wie im Vorjahr. Die Behörden haben insgesamt 92.000 Personen erfasst. Allerdings zeigt ein interner Bericht der EU, dass die Mehrzahl aller Einwanderer keinen Anspruch auf Asyl hat.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bundesländer haben im Januar rund drei Mal so viele Flüchtlinge registriert wie im selben Monat des Vorjahres. Insgesamt wurden rund 92.000 Flüchtlinge in der sogenannten Easy-Datenbank erfasst, wie aus einer Reuters am Montag vorliegenden Statistik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervorgeht (Stand 31. Januar). Die Zahlen beruhen auf den Personen, die in den Erstaufnahmezentren registriert worden sind. Im Januar vergangenen Jahres waren es etwa 32.200 Asyl- und Schutzsuchende. Das Kölner Institut für Wirtschaft beziffert die Kosten für den Staat zur Flüchtlingsversorgung auf 50 Milliarden Euro.

Mit Abstand die meisten Flüchtlinge (35.822) stammten im Januar aus Syrien. Allerdings ist diese Zahl schwer zu verifizieren: In Griechenland boomt das Geschäft mit gefälschten Pässen. Ende Dezember haben sich offenbar ein Dutzend unbekannter Personen unter die Flüchtlinge gemischt und sind mit gefälschten syrischen Pässen nach Deutschland eingereist.

Etwa halb so viele Flüchtlinge (18.563) kamen aus dem Irak und fast genauso viele (18.099) aus Afghanistan. Mit deutlichem Abstand folgen Menschen aus dem Iran (4203) und Marokko (1623). Weitere Herkunftsländer sind Algerien, Pakistan, Libanon, Somalia und Eritrea. Ein Frontex-Bericht belegt allerdings, dass 60 Prozent der Einreisenden keinen Anspruch auf Asyl haben. Sind sie erst einmal in der EU, ist eine Abschiebung kaum möglich.

Die Bundespolizei hat im Januar bei Kontrollen im Grenzgebiet 64.656 Migranten festgestellt. Der Großteil kam über Bayern. Zwar gelingt es ihr nach Angaben von Innenminister Thomas de Maiziere inzwischen fast flächendeckend, alle Einreisenden zu erfassen. Allerdings ist trotzdem nicht ausgeschlossen, dass Personen beim Grenzübertritt unentdeckt bleiben. Die weitaus höhere Easy-Zahl erklärt sich der Regierung zufolge aber vor allem dadurch, dass es viele Nachregistrierungen aus dem vergangenen Jahr gibt. Mit Einreisen von zeitweise 7000 Flüchtlingen oder mehr pro Tag, sei es zu einem Stau gekommen.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....