Finanzen

Verluste an Europas Börsen: Bank-Aktien unter Druck

Die Börsen in Europa meldeten am Mittwoch Verluste. Der Dax verlor zwischenzeitlich 1,6 Prozent auf 9432 Zähler. Größter Verlierer waren hier die Aktien der Deutschen Bank.
03.02.2016 13:13
Lesezeit: 1 min
Verluste an Europas Börsen: Bank-Aktien unter Druck
Der Dax in der Fünf-Tages-Übersicht. (Grafik: ariva.de)

Europas Börsenhandel liegt am Mittwoch-Mittag in der Verlustzone. „Anscheinend müssen die Kurse noch weiter fallen, damit Schnäppchenjäger zugreifen und den Markt wieder nach oben ziehen“, sagte ein Händler. Anleger sehen in dem seit Monaten anhaltenden Ölpreisverfall einen Beleg, dass auf die Weltwirtschaft schwere Zeiten zukommen könnten. Immerhin stabilisierten sich die Ölpreise zur Wochenmitte etwas. Das Nordsee-Öl Brent verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 33,11 Dollar je Fass, nachdem der Preis seit Montag um mehr als sieben Prozent abgerutscht war. Dennoch bleiben Anleger angesichts eines Überangebotes am Ölmarkt skeptisch.

An Europas Börsen kamen vor allem Bankenwerte erneut unter die Räder. Größter Dax-Verlierer waren die Aktien der Deutschen Bank. Sie sanken um bis zu 4,6 Prozent auf 14,96 Euro nach und markierten ein neues Sieben-Jahres-Tief. Seit Bekanntgabe eines Rekordverlustes vor zwei Wochen haben die Titel knapp fünfzehn Prozent an Wert eingebüßt. Im Sog dessen gerieten auch Titel der Commerzbank unter Verkaufsdruck. Die Aktien verloren 2,6 Prozent und waren mit 6,93 Euro so billig wie zuletzt im Sommer 2013.

Unter Druck stand auch der italienische Bankensektor. Der Mailänder Branchenindex gab 4,6 Prozent nach. Aktien von Ubi Banca verloren fünf Prozent, jene von Banco Popolare mehr als sieben Prozent. In den Bilanzen der italienischen Banken liegen Kredite im Volumen von rund 200 Milliarden Euro, deren Rückzahlung als unwahrscheinlich gilt.

Für Kursfantasie sorgte die Übernahme des Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta durch ChemChina. Das Staatsunternehmen bietet für den Pflanzenschutz-Weltmarktführer 43 Milliarden Dollar. Syngenta-Aktien legten am Mittwoch sieben Prozent auf 420 Schweizer Franken zu, lagen damit aber immer noch unter den von ChemChina gebotenen 480 Franken je Aktie. Safra-Sarasin-Analystin Ute Haibach warnte, dass der Zusammenschluss auf politischen Gegenwind stoßen könnte. Insbesondere die USA dürfte die Transaktion genau unter die Lupe nehmen. Ein überraschend starkes Umsatzwachstum im vierten Quartal trieb die Aktien des Luxusgüter-Konzerns LVMH. Die Titel waren mit einem Plus von bis zu 7,4 Prozent stärkster Wert im EuroStoxx50.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...