Finanzen

Sanierung durch Steuergeld: Amerikas Post soll zur Bank werden

Anfang der Woche hat der amerikanische Kongress die Post mit einer Banklizenz ausgestattet. Für die Gründung einer weiteren Bank besteht in den USA aber kein Bedarf. Die Entscheidung des Kongresses ergibt jedoch Sinn, wenn man die extreme Verschuldung der Post berücksichtigt. Als Bank hätte sie Zugriff auf das Geld ihrer Kunden und könnte vom Staat notfalls mit Milliardenbeträgen saniert werden.
06.02.2016 00:02
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der amerikanische Kongress hat die Post (US Postal Service – USPS) mit einer Bankenlizenz ausgestattet, wie der Finanzblog Zero Hedge schreibt. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, Kundenkonten zu eröffnen und finanzielle Dienstleistungen anzubieten. Der Schritt ist ungewöhnlich, weil in den USA derzeit kein dringender Bedarf an einer neuen Bank besteht.

Der USPS ist hoch verschuldet, seine im vergangenen Jahrzehnt angehäuften Verluste belaufen sich nach Angaben von Zero Hedge auf etwa 51 Milliarden Dollar. Wie für die US-Regierung gilt auch für den USPS eine Schuldengrenze. Diese wurde im Jahr 2012 erreicht und seitdem gehalten, indem weitere Verluste nicht bilanziert oder staatliche Zuschüsse angefordert worden seien, so Zero Hedge. Warum sollte die Regierung einem derart defizitären Unternehmen den Zugang zu den Spareinlagen der Bürger gestatten?

Der Verdacht liegt nahe, dass es sich tatsächlich um eine verdeckte Subvention für den USPS auf Kosten leichtgläubiger Kunden handelt. Denn die Anlagegelder wären eine neue und permanente Finanzierungsquelle für die Post. Spareinlagen sind faktisch nichts weiter als Darlehen, die die Bürger der Post auf Zeit überlassen und auf deren jederzeitige Rückzahlung in Form von Bargeldabhebungen sie hoffen. Die Umwandlung in eine Bank hat noch einen entscheidenden Vorteil: im Fall eines drohenden Bankrotts könnte der USPS in seiner Funktion als Bank mit Steuergeldern vom Staat gerettet werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.