Die Börsen in Europa waren nach dem Absturz am Montag auch am Dienstag weiter nervös: Der FTSE in London glitt nach schlechter Performance bei Schwergewichten wie Antofogasta und Anglo American rund 1 Prozent ins Minus. Auch der CAC in Paris (minus 1,7 Prozent) und der DAX gaben ihre leichten Aufwärtstrend nach Handelsstart wieder auf und schlossen im negativen Bereich.
Nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn hatte sich der Dax am Dienstag zunächst stabilisiert. Der Leitindex gab daraufhin jedoch um 1,1 Prozent auf 8879 Punkte ab. Die wachsenden Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft hatten den deutschen Leitindex am Montag erstmals seit Oktober 2014 wieder unter die Marke von 9000 Zählern gedrückt. Er war um 3,3 Prozent gefallen.
Aktien der Deutschen Bank gehörten zu den größten Verlierern. Sie verbilligten sich am Dienstag um 5 Prozent. Die Titel der Commerzbank sanken um rund 5,8 Prozent im Wert. Am Montag hatten die Aktien beider Banken im Sog eines insgesamt schwachen Finanzsektors bereits über 9 Prozent verloren. Die Angst vor Kreditausfällen in der Energiebranche hatte vielen Banktiteln zugesetzt.
Auf der Suche nach einem sicheren Anlagehafen steuern Anleger zunehmend die japanische Landeswährung an. Ein Dollar kostete am Dienstag zeitweise 114,25 Yen, so wenig wie zuletzt im November 2014. Die Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft und der Ölpreis-Verfall haben zuletzt für starke Turbulenzen an den Aktienmärkten gesorgt. Der Nikkei-Index rutschte am Dienstag um mehr als fünf Prozent ins Minus. Der Yen ist in unsicheren Zeiten eine beliebte Anlage-Alternative für viele Investoren. "In puncto Sicherheit könnte der Yen derzeit die attraktivste Währung sein", sagte Bart Wakabayashi von State Street Global Markets in Tokio.
Stark nachgefragt waren am Dienstag auch japanische Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Titel des Landes rutschte mit Minus 0,035 Prozent erstmals in den negativen Bereich.