Europas Börsen erleben nach sieben Verlusttagen etwas Aufwind. Der Dax stieg am Mittwoch-Mittahg um rund 2,5 Prozent auf 9099 Punkte, der EuroStoxx50 legte um fast 3 Prozent zu. Doch kaum jemand traute dem Trend. „Die Lage ist sehr angespannt, die Stimmung im Keller“, sagte ein Händler. Vermutlich werde es bald wieder bergab gehen. Seit Monatsbeginn hat der Dax jeden Tag im Minus geschlossen und insgesamt neun Prozent verloren. Seit dem Rekordhoch von 12.390 Punkten im April vorigen Jahres summieren sich die Kursverluste auf mehr als 25 Prozent.
Ein Grund für den Aufwind dürfte die heutige Zins-Entscheidung der Fed sein. Heute Abend triff Fed-Chefin Janet Yellen vor die Öffentlichkeit – im Vorfeld wird bereits über ein vorzeitiges Ende der Zinswende spekuliert.
Im Dax zählten mit der Deutschen Bank und Commerzbank zwei der größten Vortagesverlierer zu den Favoriten. Deutsche Bank legten um fast 13 Prozent zu und profitierten damit auch von einem Bericht, wonach Deutschlands größtes Geldhaus über einen milliardenschweren Rückruf von Anleihen nachdenkt. Commerzbank gewannen knapp neun Prozent. Im EuroStoxx50 machten Unicredit mit einem Plus von fast zehn Prozent einen Teil der jüngsten Verluste wett.
Andere europäische Börsen meldeten am Mittwoch-Vormittag ebenfalls Kursgewinne. Der französische Leitindex CAC 40 lag über 2,5 Prozent, das britische Pendant über ein Prozent in der Gewinnzone. Zudem konnten die die Aktien europäischer Banken, die in den vergangenen Tagen stark unter Druck gerieten, deutlich erholen.