Die europäischen Börsen haben am Mittwoch von steigenden Ölpreisen profitiert. Der deutsche Leitindex Dax und der EuroStoxx50 legten um jeweils 1,7 Prozent auf 9288 beziehungsweise 2870 Punkte zu. Die Aktien von RWE brachen dagegen wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe und einer gestrichenen Dividende ein.
Unsicherheit bezüglich der Rohstoffe kennzeichnete den Handel am Mittwoch. Anleger werteten den rasanten Kursverfall in den vergangenen Monaten als Zeichen für eine Abkühlung der Weltwirtschaft. „Außerdem brechen Förderländern die Staatseinnahmen weg. Damit sinkt die Nachfrage aus diesen Staaten nach europäischen Waren.“
Neu aufgeflammte Spekulation auf eine Begrenzung der weltweiten Ölförderung verteuerten die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee um 3,2 Prozent auf 33,18 Dollar je Barrel (159 Liter). Einem Insider zufolge wollte sich der iranische Ölminister am späten Vormittag (MEZ) mit seinen Kollegen aus Venezuela und dem Irak treffen. Zuvor hatte allerdings eine Zeitung berichtet, Iran habe den Plänen, die Fördermengen auf dem Niveau von Januar einzufrieren, eine Absage erteilt. Daraufhin rutschte der Ölpreis zeitweise ins Minus.
Unter den deutschen Aktien stachen die Verluste von RWE mit rund 12 Prozent hervor. Das Versorgungsunternehmen meldete wegen Abschreibungen auf seine Kohle- und Gaskraftwerke in Höhe von 2,1 Milliarden Euro Verluste und strich seinen Stammaktionären daraufhin die Dividende. Viele Anleger hätten zwar mit einer deutlichen Senkung der Ausschüttung von zuletzt einem Euro gerechnet, sagte ein Börsianer. „Aber eine komplette Streichung hatte niemand auf dem Radar.“ Die Aktie von E.ON konnte sich diesem Sog nicht entziehen und verloren rund 1,2 Prozent.
Die europäischen Börsen meldeten am Mittag Gewinne. Der französische Leitindex CAC 40 lag mit rund 2 Prozent im Plus. Auch der englische FTSE 100-Index markierte einen Gewinn von rund 1,5 Prozent. Der Schweizer SMI verzeichnete einen Kursanstieg von rund 1,2 Prozent.