Politik

IWF-Chefin Christine Lagarde vor zweiter Amtszeit

Lesezeit: 1 min
19.02.2016 01:07
Christine Lagarde könnte bereits am Freitag erneut zur Chefin des IWF bestellt werden. Es gibt keinen anderen Kandidaten, alle großen Nationen unterstützen Lagarde.
IWF-Chefin Christine Lagarde vor zweiter Amtszeit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird seine Chefin Christine Lagarde einem Zeitungsbericht zufolge schon am Freitag für eine zweite Amtszeit bestätigen. Da es keine anderen Kandidaten gebe, bestehe auch kein Grund, mit der Bestätigung bis zum maximal terminierten Zeitpunkt Anfang März zu warten, berichtete die französische Zeitung "L'Opinion" am Donnerstag. Die ehemalige französische Finanzministerin Lagarde ist die erste Frau an der Spitze der globalen Finanzorganisation. Sie hatte den Posten 2011 übernommen, nachdem ihr Landsmann Dominique Strauss-Kahn wegen eines Sex-Skandals zurücktreten musste. Ihre erste fünfjährige Amtszeit endet am 4. Juli.

Lagarde hatte im Januar angekündigt, dass sie für eine zweite Amtszeit antrete. Deutschland hatte wie viele andere Staaten - darunter die USA, Japan, Großbritannien, Frankreich, China und weiteren Schwellenländern - diesen Schritt begrüßt. Auch Russland hatte erklärt, die Französin habe sich als erfolgreiche Anführerin in einer schwierigen Zeit für die Weltwirtschaft und für den Fonds selbst erwiesen.

Schon im vergangenen Jahr war aber auch eine Debatte darüber entbrannt, ob nach dem Ende der Ära Lagarde noch der Tradition gefolgt werden soll, dass ein Europäer dem IWF und ein Amerikaner der Weltbank vorsteht. Der IWF-Vize, der US-Amerikaner David Lipton, hatte der BBC gesagt, die nächste Ernennung werde komplett auf den Qualifikationen der Kandidaten beruhen. Deswegen sei es wahrscheinlicher als je zuvor, dass ein Lagarde-Nachfolger aus einem nicht-europäischen Land komme. Vor wenigen Wochen erst wurde zudem die größte Reform in der rund 70-jährigen Geschichte des IWF vereinbart. Dabei sollen Schwellenländer - allen voran China - mehr Einfluss in der mächtigen Finanzorganisation bekommen.

Der IWF soll unter anderem die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik fördern und die Ausweitung des Welthandels erleichtern. Ins öffentliche Interesse rücken jedoch oft die Kredite, die der IWF seinen Mitgliedsländern gewährt, wenn sie Probleme haben. Oft wird - wie etwa in Griechenland - die Umsetzung von Reformen zur Bedingung für Hilfen gemacht, weshalb der Fonds nicht immer nur willkommen geheißen wird.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartell-Risiken: Münchener Rück tritt aus Klima-Allianz aus

Die Münchener Rück steigt aus der Klima-Allianz "Net-Zero Insurance Alliance" großer Versicherer und Rückversicherer aus. Hintergrund...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...