Unternehmen

Fraport erwägt Übernahme von Flughäfen in Brasilien

Der Flughafenbetreiber Fraport ist an Zukäufen in Brasilien und China interessiert. Vier brasilianische Flughäfen stehen derzeit vor der Privatisierung. Fraports jüngste Übernahme in Griechenland soll noch 2016 abgeschlossen werden.
29.02.2016 12:01
Lesezeit: 1 min

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport schaut sich nach dem Zuschlag für 14 griechische Airports nach weiteren Übernahmen um. So steht in Brasilien die Privatisierung von vier mittelgroßen Flughäfen an. „Gerade weil sich die brasilianische Wirtschaft derzeit schwach entwickelt, könnten sich gute Einstiegschancen zu vernünftigen Konditionen bieten“, sagte Finanzchef Matthias Zieschang in einem Interview der Börsen-Zeitung. Bei den Ausschreibungen für die Flughäfen von Sao Paulo und Rio de Janeiro war Fraport vor einigen Jahren überboten worden. Auch in China, wo der Konzern am Flughafen Xian beteiligt ist, sei man an Übernahmen interessiert.

Weiter sind die Frankfurter bereits in Griechenland: Dort haben sie zusammen mit dem lokalen Partner Copelouzos für 1,23 Milliarden Euro den Zuschlag für den Betrieb von 14 Flughäfen erhalten. Die Übernahme werde voraussichtlich gegen Ende 2016 abgeschlossen und den Betriebsgewinn von Fraport über die Marke von einer Milliarde Euro hieven. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde allein durch den Deal im ersten vollen Jahr um gut 100 Millionen Euro erhöht, sagte Zieschang. Fraport wird die Flughäfen, die vor allem auf Ferieninseln wie Korfu und Mykonos liegen, zusammen mit Copelouzos 40 Jahre lang betreiben. Eine Kapitalerhöhung plant Fraport in diesem Zusammenhang nicht.

Nach dem Abschluss der Übernahme zum Betrieb der 14 Regional-Airports würden über 300 Millionen Euro investiert, ergänzte Zieschang. „Mit einer deutlichen Vergrößerung und Optimierung der Handelsflächen können wir beispielsweise recht zügig zusätzliche Umsätze generieren.“ Zudem gebe es wegen zahlreicher Krisen auf der Welt mehr Touristen, die Griechenland als Urlaubsland auswählten.

So rechnet Fraport im türkischen Antalya mit sinkenden Passagierzahlen. „In Antalya haben wir zwei große Gruppen von Touristen, die Deutschen und die Russen.“ Deutsche schrecken laut Zieschang nach dem Anschlag von Istanbul vor Türkei-Reisen zurück, auch die politischen Differenzen zwischen Russland und der Türkei sowie die Wirtschaftskrise in Russland sorgen für sinkende Touristenzahlen. „Von insgesamt 27 Millionen Passagieren am Flughafen Antalya im Jahr 2015 machten Russen rund 5,6 Millionen aus. Im schlimmsten Fall werden wir diese temporär verlieren.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...