Russland hat vor einer wachsenden Gefahr von Chemie-Waffen in den Händen von Extremistenorganisationen wie dem Islamischen Staat (IS) gewarnt, wie Reuters am Dienstag meldete. Es gebe Berichte, dass Terrorgruppen Zugang zu wissenschaftlichen und technischen Unterlagen zur Herstellung solcher Waffen erlangten, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag bei einer UN-Konferenz in Genf. Außerdem eroberten sie Chemieanlagen und nutzten die Kenntnisse ausländischer Experten, um Kampfstoffe herzustellen. Lawrow forderte Verhandlungen über einen internationalen Pakt, um diese Entwicklung zu stoppen.
Einer Erklärung der Kurdischen Autonomie-Regierung im Nordirak (KRG) zufolge hat ISIS am 25. Februar 2016 mehrere Raketen mit chemischen Sprengköpfen in den Süden der Stadt Sindschar in der irakischen Provinz Ninive abgefeuert, berichtet der arabischsprachige Nachrichtensender Alsumaria. Dutzende Peschmerga-Kräfte und Bürger seien von dem Chemieangriff betroffen gewesen.
Dem Journalisten Seymour Hersch zufolge sollen IS-Kämpfer im vergangenen Jahr in Syrien und im Irak Senfgas eingesetzt haben. Nach einem Bericht der Organisation für das Verbot chemischer Waffen waren im August nördlich der syrischen Stadt Aleppo mindestens zwei Menschen Senfgas ausgesetzt. Die Gefahr nehme zu, dass ähnliche Verbrechen auch in Libyen und im Jemen verübt würden, sagte Lawrow.