Politik

Cyber-Angriff auf Online-Banking: Hacker erbeuten 36 Millionen Euro von Privatkunden

Ein neuer Trojaner sorgt für Unruhe bei europäischen Android und Blackberry Nutzern. Die Schadsoftware Eurograbber schlummert bereits seit Anfang des Jahres auf vielen Mobiltelefonen und sammelt Bankdaten und Passwörter.
06.12.2012 12:26
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Deutsche Bank soll Milliarden-Verluste versteckt haben, um Bailout zu vermeiden

Mehr als 30.000 Online-Banking Kunden aus Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden sind einem neuen Trojaner zum Opfer gefallen, der sich zunächst auf dem heimischen PC und anschließend auf dem Mobiltelefon der Nutzer installiert. Die Folge: mehr als 36 Millionen Euro wurden durch die Übertragung sensibler Bankdaten von den Hackern bereits erbeutet.

Dies ist schon der zweite Viren-Großangriff in diesem Jahr, der seinen Ursprung in Italien genommen hat und von dort aus auf Zentraleuropa infiziert, berichtet die FT. Dieser, speziell auf das Online-Banking ausgelegte Trojaner jedoch, ist der erste seiner Art, der durch die Installation auf beiden Geräten Verifizierungs-Codes abfangen kann, die der Bankkunde von seiner Bank auf das Telefon zugesendet bekommt.

Mit den abgefangenen Daten wird in Echtzeit eine zweite Überweisungssitzung aufgebaut, in der das Geld von dem Konto des Kunden abgezogen wird. Mit dieser Methode wurden Beträge in Höhe von 500 bis 250.000 Euro ergaunert. Die Authentifizierung erfolgt bei vielen Banken in zwei Schritten, in denen Kunden per SMS ein weiterer Code neben dem normalen PIN für die Überweisung zugeschickt wird.

„Ich möchte den Angreifern kein Lob aussprechen, aber das war ein gutes Stück Ingenieursarbeit“, sagte Darrell Burkey, Direktor für Eingriffsverteidigung bei Check Point, einem Vertrieb für Sicherheitssoftware. „Es waren gewöhnliche Handys und erfolgreiche Banken, auf die die Angriffe gerichtet waren“.

Der Eurograbber ist die neueste Entwicklung von Schadsoftware, die über soziale Netzwerke Informationen sammelt und damit maßgeschneiderte Emails konstruiert, die den Nutzer dazu auffordern, einen Link anzuklicken oder ein Dokument zu öffnen. Mit diesem Klick installiert sich der Virus unbemerkt auf dem Computer. Durch die Aufforderung eines Updates wird die Angabe der Telefonnummer verlangt, die den nächsten Schritt, die Infizierung des Mobilgerätes, einleitet.

Weitere Themen:

Luxusreisen: ThyssenKrupp entlässt den halben Vorstand

Griechenland: Spekulanten setzen auf den großen Jackpot

Für die Deutsche Bank kann Griechen-Haircut zum Millionen-Geschäft werden

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: FDP und BSW laut Hochrechnung im Bundestag - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...

DWN
Finanzen
Finanzen ROI: Return on Investment und warum eine hohe Kapitalrendite wichtig ist
23.02.2025

Eine hohe Kapitalrendite entscheidet über den finanziellen Erfolg von Unternehmen und Investoren. Erfahren Sie, warum sie so wichtig ist...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...