Der Iran hat seine Verurteilung durch ein US-Gericht zur Zahlung von 10,5 Milliarden Dollar Schadenersatz wegen der Anschläge vom 11. September 2011 als „unbegründet“ und „lächerlich“ zurückgewiesen. Ein New Yorker Gericht hatte vergangene Woche geurteilt, dass Teheran den Opfern der Angriffe auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium in Washington 7,5 Milliarden Dollar schulde und Versicherern weitere drei Milliarden Dollar.
Als Grund nannte das Gericht, dass der Iran nicht ausreichend bewiesen habe, dass er nicht in die Anschläge des Terrornetzwerks Al-Kaida verwickelt war. In den USA war dem Iran nach den Anschlägen wiederholt vorgeworfen worden, Verbindungen zu Al-Kaida zu haben. Die Vorwürfe wurden jedoch nie bewiesen. Experten verweisen zudem darauf, dass der schiitische Iran ein erklärter Feind der sunnitischen Al-Kaida ist.
Der iranische Außenamtssprecher Hussein Dschaber Ansari sagte, das Urteil beschädige die „Glaubwürdigkeit des Justizwesens“ in den USA. Solche Entscheidungen seien zugleich eine „sehr gefährliche Botschaft an Terroristen und ihre Unterstützer: Tötet Menschen – denn wir werden nicht nur euch nicht verfolgen, sondern als Antwort auf eure Verbrechen eure stärksten Feinde ins Visier nehmen“. Der US-Regierung warf Ansari vor, „Komplizin solcher Urteile“ zu sein.
Kritik kam auch vom Generalsekretär des iranischen Menschenrechtsrat, Mohammed Dschawad Laridschani. „Wenn jemand für die Anschläge verurteilt werden muss, dann sind es die Verbündeten der USA in der Region, die Al-Kaida geschaffen und finanziert haben“, sagte er unter Anspielung auf Saudi-Arabien.
Das Al-Kaida-Netzwerk des Saudi-Arabers Osama bin Laden wird für den Anschlag vom 11. September 2001 auf die Gebäude des World Trade Center und das Pentagon verantwortlich gemacht. Fast 3000 Menschen wurden durch die Anschläge getötet. Unter den Attentätern befanden sich 15 Saudi-Araber. Teheran und Riad machen sich gegenseitig die Vorherrschaft als Regionalmacht am Golf streitig.