Finanzen

Sparkassen kritisieren Geldpolitik der EZB

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat die Zinspolitik der EZB kritisiert. Unter den niedrigen Zinsniveaus werde die Ertragslage des Verbands leiden. Zudem müssten die Sparkassen ihre Kosten weiter senken und eventuell neue Gebühren auf Konten erheben.
15.03.2016 12:40
Lesezeit: 1 min

Die Sparkassen stellen sich nach einem Gewinn von zwei Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf härtere Zeiten ein. Wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ließen sich die guten Ergebnisse in den nächsten Jahren nicht wiederholen, sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) in Frankfurt. Die Sparkassen müssten zudem gegensteuern und Kosten senken.

Bereits im vergangenen Jahr hätten die Sparkassen 6427 freigewordene Stellen nicht wieder besetzt, sagte Fahrenschon laut Redetext. „Ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird.“ Beim notwendigen Personalabbau werde man die natürliche Fluktuation nutzen, und ihn sozialverträglich gestalten.

Angesichts der Niedrigzinsen müssen Sparkassen laut Fahrenschon zudem darüber nachdenken, Gebühren für Bankdienstleistungen zu verlangen, die bisher umsonst sind. „Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei. Alle Marktteilnehmer müssen angesichts der falschen Geldpolitik der EZB neue Ertragsquellen erschließen.“

Darüber hinaus wollen die 409 Sparkassen das Wertpapier- und das Kreditgeschäft weiter ausbauen. Zuwächse in diesen beiden Bereichen trugen bereits 2015 dazu bei, dass die Institute den gesunkenen Zinsüberschuss, Tarifsteigerungen und höhere Belastungen durch die Bankenabgabe kompensieren konnten. Der Überschuss blieb mit zwei Milliarden Euro konstant.

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