Airbus treibt den Umbau seiner Rüstungssparte voran. Für 1,1 Milliarden Euro werde das Rüstungselektronik-Geschäft an den US-Finanzinvestor KKR verkauft, teilte der europäische Konzern am Freitagabend mit. Angesichts der geringeren Verteidigungsausgaben in Europa will Airbus das Rüstungsgeschäft stärker auf den Verkauf von Flugzeugen, Raketen und Satelliten ausrichten. Dafür trennt sich das Unternehmen von Randbereichen. Ziel ist es, Vermögenswerte mit einem Gesamtjahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro loszuschlagen.
Die unter dem Namen Orlando agierende Rüstungselektronik-Sparte beschäftigt weltweit 4.000 Mitarbeiter und kommt auf Jahreserlöse von etwa einer Milliarde Euro. Der Hauptsitz befindet sich in Ulm, wo rund 3.000 Angestellte tätig sind. Dort werden unter anderem elektronische Schutzsysteme für Flugzeuge und Fahrzeuge sowie Radare hergestellt.
Insidern zufolge sollen auch der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall gemeinsam mit dem amerikanischen Finanzinvestor Blackstone sowie die Finanzinvestoren Cinven und Carlyle an dem Bieterverfahren beteiligt gewesen sein. Laut Airbus soll der Verkauf der Sparte im ersten Quartal 2017 unter Dach und Fach gebracht werden. Der Flugzeugbauer erwägt, einen Minderheitsanteil zu behalten.
Die Bundesregierung will nach eigenen Angaben dafür sorgen, dass Deutschlands Sicherheitsinteressen auch nach dem Verkauf der Airbus-Rüstungselektroniksparte an den US-Finanzinvestor KKR gewahrt bleiben. Der Bund habe mit potenziellen Käufern Verhandlungen über ein Abkommen zum Schutz der betroffenen Sicherheitstechnologien geführt, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Diese Gespräche dauerten an. Details wollte das Ministerium nicht nennen.