Politik

Airbus verkauft Militärtechnik-Sparte an US-Investor

Der US-Investor KKR kauft die Rüstungselektronik-Sparte von Airbus für 1,1 Milliarden Euro. Begründet wird der Schritt mit den sinkenden Verteidigungs-Ausgaben in Europa. Der Verkauf trifft den Standort in Ulm mit 3.000 Mitarbeitern.
22.03.2016 01:57
Lesezeit: 1 min

Airbus treibt den Umbau seiner Rüstungssparte voran. Für 1,1 Milliarden Euro werde das Rüstungselektronik-Geschäft an den US-Finanzinvestor KKR verkauft, teilte der europäische Konzern am Freitagabend mit. Angesichts der geringeren Verteidigungsausgaben in Europa will Airbus das Rüstungsgeschäft stärker auf den Verkauf von Flugzeugen, Raketen und Satelliten ausrichten. Dafür trennt sich das Unternehmen von Randbereichen. Ziel ist es, Vermögenswerte mit einem Gesamtjahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro loszuschlagen.

Die unter dem Namen Orlando agierende Rüstungselektronik-Sparte beschäftigt weltweit 4.000 Mitarbeiter und kommt auf Jahreserlöse von etwa einer Milliarde Euro. Der Hauptsitz befindet sich in Ulm, wo rund 3.000 Angestellte tätig sind. Dort werden unter anderem elektronische Schutzsysteme für Flugzeuge und Fahrzeuge sowie Radare hergestellt.

Insidern zufolge sollen auch der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall gemeinsam mit dem amerikanischen Finanzinvestor Blackstone sowie die Finanzinvestoren Cinven und Carlyle an dem Bieterverfahren beteiligt gewesen sein. Laut Airbus soll der Verkauf der Sparte im ersten Quartal 2017 unter Dach und Fach gebracht werden. Der Flugzeugbauer erwägt, einen Minderheitsanteil zu behalten.

Die Bundesregierung will nach eigenen Angaben dafür sorgen, dass Deutschlands Sicherheitsinteressen auch nach dem Verkauf der Airbus-Rüstungselektroniksparte an den US-Finanzinvestor KKR gewahrt bleiben. Der Bund habe mit potenziellen Käufern Verhandlungen über ein Abkommen zum Schutz der betroffenen Sicherheitstechnologien geführt, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mit. Diese Gespräche dauerten an. Details wollte das Ministerium nicht nennen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...