Saudi-Arabien ist grundsätzlich bereit, seine Ölförderung auch ohne den Iran auf dem Niveau von Januar einzufrieren, behauptet ein von Financial Times zitierter Repräsentant der OPEC. Wenn dies stimmt, würde eine Einigung wieder wahrscheinlicher werden. Zuletzt hatten sich Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela im Februar grundsätzlich darauf verständigt, die Fördermenge einzufrieren. Die Ankündigung des Iran, diesem Vorhaben nicht beizutreten, hatte die Chancen auf eine Einigung bisher verhindert, weil Saudi-Arabien einen Machtzuwachs seines bedeutendsten Rivalen fürchtete.
Wichtige Förderländer werden am 17. April in der katarischen Hauptstadt Doha zusammenkommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Katars Energieminister sagte kürzlich, dass rund 15 Förderländer eine Begrenzung favorisierten. Diese wären zusammen für etwa zwei Drittel der globalen Produktion verantwortlich.
Viele Beobachter schätzen die Wirkung einer Förder-Begrenzung jedoch als gering ein. Selbst wenn sich einige Länder darauf verständigen könnten, so bliebe das weltweite Überangebot auf den Märkten bestehen. Dazu trägt auch bei, dass die Fördermengen im Januar sehr hoch waren. Die sich abkühlende Weltwirtschaft erzeugt in ihren Augen überdies nicht genug Nachfrage, um die Preise wieder anzuheben.
Die Ölstaaten hoffen offensichtlich auf die psychologische Wirkung eines Abkommens. Dies wäre ein Signal an die Finanz- und Handelsmärkte, dass immerhin etwas gegen den Preisverfall unternommen werde. Die blanke Hoffnung auf wieder steigende Preise könnte sich demzufolge positiv auf die Preise auswirken.