Die Schulden Frankreichs waren noch nie so hoch: Der Schuldenberg wuchs im letzten Jahr auf den Rekordwert von 95,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes an. Ein Jahr zuvor lag er noch bei 95,3 Prozent. Die Ausgaben des Staates gingen auf 56,8 Prozent des BIP leicht zurück.
Dennoch konnte Frankreich sein Staatsdefizit im vergangenen Jahr stärker reduzieren als zunächst erwartet. Wie das französische Statistikamt am Freitag mitteilte, lag der Fehlbetrag im Staatshaushalt 2015 bei 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das war die kleinste Lücke seit der weltweiten Finanzkrise 2008. Angepeilt und der EU zugesagt hatte Frankreich ein Defizit von 3,8 Prozent.
Trotz der Entwicklung reißt die zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone nach Deutschland erneut die EU-Defizitgrenze von maximal drei Prozent. 2017 will Frankreich sie wieder einhalten.
Zudem hat sich die Kauflaune der Franzosen im März überraschend weiter eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel auf 94 von 95 Punkten im Februar, wie das Statistikamt Insee am Freitag unter Berufung auf seine monatliche Umfrage mitteilte. Das war der schwächste Wert seit August 2015.
Frankreichs Wirtschaft ist zuletzt kaum gewachsen. Im vierten Quartal 2015 betrug das Plus 0,3 Prozent, wie aus den endgültigen Daten zum Bruttoinlandsprodukt hervorgeht. Für das Gesamtjahr revidierte das Statistikamt die Zahl auf 1,2 von zuvor 1,1 Prozent leicht nach oben. Das Land leidet weiter unter einer hohen Arbeitslosigkeit. Sie stieg im Februar auf einen Rekordwert.
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