Politik

Brüssel: Krawalle in Problem-Viertel Molenbeek

Lesezeit: 1 min
03.04.2016 01:17
Im Brüsseler Stadtteil Molenbeek ist es zu Krawallen gekommen. Links- und rechtsextreme Gruppen widersetzten sich einem Demonstrationsverbot.
Brüssel: Krawalle in Problem-Viertel Molenbeek

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

In der Brüsseler Problem-Gemeinde Molenbeek ist es am Samstag zu Krawallen gekommen. Etwa 400 Menschen versammelten sich in der Nähe des Bezirksrathauses, berichteten belgische Medien laut dpa. Als sich eine Gruppe von etwa 100 Menschen in Richtung der Brüsseler Innenstadt auf den Weg machte, wurde sie von der Polizei abgedrängt. Es flogen Steine und Müllbehälter auf die Sicherheitskräfte, berichtete der Radiosender RTBF.

Zusammen seien in Molenbeek und auf dem zentralen Börsenplatz, wo es eine ungenehmigte Versammlung gab, etwa 100 Personen vorläufig festgenommen worden, berichteten belgische Medien. Bei einem der Festgenommenen handelte es sich demnach um einen Kraftfahrer, der eine Polizeikette durchbrach und eine Passantin verletzte, meldet die AFP. Gegen Abend beruhigte sich die Lage.

Die Terroranschläge vom 22. März mit 32 Toten führen zu erheblichen Spannungen in der belgischen Hauptstadt. Rechtsextreme hatten zunächst zu einer Demonstration in Molenbeek aufgerufen, wo viele Einwanderer leben. Die Demonstration wurde aber von der Region Brüssel verboten. Am Börsenplatz in der Innenstadt hatten sich linke Gruppen versammelt.

Trotz des Verbotes einer anti-islamistischen Demonstration im Brüsseler Stadtteil Molenbeek haben sich am Samstag in dem Problemviertel mehrere hundert Menschen versammelt. Im Brüsseler Zentrum kamen nach Polizeiangaben zudem mehrere linksgerichtete Gruppen zusammen. Beamte lösten die Versammlungen auf. Die Polizei nahm vorübergehend mehr als hundert Menschen in Gewahrsam, von denen jedoch nur zwei weiter festgehalten wurden.

Die Bürgermeisterin von Molenbeek, Françoise Schepmans, hatte das Demonstrationsverbot am Mittwoch damit begründete, dass Proteste zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen könnten. Der Aufruf zu der Kundgebung stammte von der rechtsextremen Gruppierung Génération Identitaire. Am Ostersonntag hatten im Stadtzentrum von Brüssel rund 300 Hooligans für Entsetzen gesorgt, die auf dem zentralen Börsenplatz nationalistische Parolen verbreiteten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...