Finanzen

Ölpreis-Verfall beunruhigt Dax-Anleger

Die Preise für Erdöl sinken wieder, was an den Börsen als Zeichen einer neuerlichen Eintrübung der weltwirtschaftlichen Entwicklung gedeutet wird. Der Dax startete mit Verlusten in die Handelswoche. In Fernost waren die Verkäufe zuvor ebenfalls auf schlechte Konjunkturaussichten zurückzuführen.
04.04.2016 09:53
Lesezeit: 1 min

Der anhaltende Rückgang des Ölpreises hat am Montagvormittag den deutschen Aktienhandel und Dax-Anleger belastet, wie Reuters meldet. Der Dax verlor zur Eröffnung 0,4 Prozent auf 9759 Punkte, nachdem er am Freitag bereits 1,7 Prozent eingebüßt hatte. Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich wegen der schwindenden Aussicht auf eine baldige Drosselung der Fördermengen und hoher Überangebote auf den Weltmärkten um bis zu 1,3 Prozent auf 38,18 Dollar je Barrel (159 Liter). Wegen der weltweiten Überproduktion ist der Ölpreis seit Mitte 2014 um etwa zwei Drittel eingebrochen.

Entgegen dem Trend stiegen die Aktien von Grenkeleasing kurzzeitig um zwei Prozent auf ein Rekordhoch von 194,65 Euro. Der IT-Vermieter steigerte das Neugeschäft im ersten Quartal um knapp 20 Prozent.

Konjunktursorgen und ein starker Yen hatten am Montag auch die Börsen in Fernost belastet. Händlern zufolge wirkte der vergangene Woche vorgelegte Tankan-Bericht nach, demzufolge die Stimmung in der japanischen Industrie auf den schlechtesten Stand seit fast drei Jahren gefallen sei. In Tokio trennten sich Anleger von Börsenschwergewichten wie Toyota und Honda, deren Aktien um 2,5 beziehungsweise um 1,1 Prozent nachgaben. Der Autoabsatz von Toyota in den USA war im März gefallen und bei Honda nicht so stark gestiegen wie von Experten erwartet.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging 0,25 Prozent schwächer bei 16.123 Punkten aus dem Handel. Das war der tiefste Stand seit einem Monat. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verbuchte mit 0,2 Prozent lediglich ein leichtes Plus, obwohl aus den USA eigentlich mit einem starken Arbeitsmarktbericht positive Vorgaben kamen. Die Börsen in China blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Die japanische Währung tendierte mit 111,32 Yen auf dem höchsten Stand seit zwei Wochen zum Dollar. Das belastete Exporttitel zusätzlich, denn ein starker Yen schmälert die Gewinne japanischer Unternehmen, wenn sie im Ausland erzielte Einnahmen in ihre Heimat transferieren. Der Euro wurde in Fernost mit 1,1388 Dollar gehandelt. Am Freitag hatte er zeitweise bei 1,1438 den höchsten Stand seit fünfeinhalb Monaten markiert.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...