Finanzen

Vorboten der Rezession: US-Profite werden deutlich zurückgehen

Lesezeit: 1 min
05.04.2016 12:53
In den kommenden Tagen beginnt in den USA die Berichtsaison, in der große Unternehmen ihre im ersten Quartal erzielten Gewinne bekanntgeben. Schätzungen gehen von enttäuschenden Daten aus. Viele Firmen sind bereits dazu übergegangen, ihre Bilanzen in Erwartung der Rückgänge zu optimieren.

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Gewinne der im S&P 500-Index gelisteten amerikanischen Unternehmen sind im ersten Quartal 2016 Schätzungen zufolge gegenüber dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr um rund 7,6 Prozent zurückgegangen, wie Financial Times schreibt. Dies wäre das dritte Quartal in Folge, in dem US-Firmen insgesamt einen Rückgang ihrer Gewinne verzeichnen – die längste Periode dieser Art seit der Finanzkrise.

Konterkariert wird das schwache Geschäft von einer deutlichen Erholung des S&P 500. Dieser hatte das Quartal noch im Plus abgeschlossen, nachdem er Mitte Februar eingebrochen war und rund 2 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung vernichtete. Zu Beginn des Jahres waren Analysten noch davon ausgegangen, dass die Gewinne der Firmen im S&P 500 im ersten Quartal leicht zulegen werden, wie Financial Times schreibt.

Der Aluminiumproduzent Alcoa wird die Berichtsaison für das erste Quartal zu Beginn der kommenden Woche einläuten, gefolgt von Finanzinstituten und anderen Branchenvertretern. Beobachtern zufolge dürften die Ergebnisse den weiteren Weg des S&P 500-Index maßgeblich beeinflussen. Unternehmen aus dem Rohstoffbereich könnten aufgrund anhaltend tiefer Preise für Erdöl und andere Rohstoffe zu den größten Verlierern gehören. Nachdem der Sektor im ersten Quartal 2015 noch einen Durchschnittsgewinn von über 5 Dollar pro Aktie erwirtschaften konnte, dürfte es nun zum ersten Gesamtverlust seit über einem Jahrzehnt kommen, so die Analysten von S&P Global Market Intelligence.

Rechnet man Rohstofffirmen heraus, dürfte immer noch ein durchschnittlicher Rückgang der Gewinne von über 3 Prozent anfallen. S&P Global Market Intelligence geht außerdem davon aus, dass auch die Profite von Industriefirmen um über 7 Prozent sinken werden. In dieser Zahl schlägt sich die rezessive weltwirtschaftliche Entwicklung nieder. Bei den durchschnittlichen Gewinnen von Banken und Finanzdienstleistern wird ein Minus von etwa 1,2 Prozent prognostiziert. Unternehmen der Konsumgüterindustrie hingegen dürften ihre Gewinne im Durchschnitt um über 10 Prozent gesteigert haben.

Unternehmen beugen allzu schlechten Schlagzeilen bereits vor, indem sie ihre Bilanzen innerhalb des erlaubten Umfanges optimieren. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres war die Differenz zwischen den auf angepasster Basis berechneten Gewinnen und jenen Gewinnen, deren Berechnung sich an den „generally accepted accounting principles (GAAP)“ orientierte, mit rund 30 Prozent so groß wie seit 2009 nicht mehr, wie Financial Times schreibt.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***



 

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in den USA zieht im Dezember an - Dax springt auf Rekordwert
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...