Politik

Russland und Syrien bereiten Angriff auf Terror-Miliz in Aleppo vor

Lesezeit: 1 min
10.04.2016 18:16
Russland will die syrische Armee bei einer offenbar bevorstehenden großen Militär-Offensive in Aleppo unterstützen. Die Stadt soll von der Herrschaft der Terror-Miliz al-Nusra befreit werden.
Russland und Syrien bereiten Angriff auf Terror-Miliz in Aleppo vor
Der russische Außernminister Sergej Lawrow mit UN-Sonderbotschafter Staffan De Mistura, am 5. April in Moskua. (Foto: EPA/SERGEI ILNITSKY)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die syrische Armee plant nach Angaben der Regierung in Damaskus gemeinsam mit Russland eine großangelegte Militäroperation zur Einnahme Aleppos, der größten Stadt des Landes. Regierungschef Wael al-Halaki kündigte die Aktion am Sonntag gegenüber russischen Parlamentsabgeordneten in Damaskus an. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura wurde am Abend in Damaskus erwartet, wo er vor einer neuen Runde von Friedensgesprächen die Bereitschaft des Regimes zu einem Machtwechsel ausloten wollte.

Mit Hilfe der russischen Luftwaffe solle Aleppo „befreit“ werden und „alle illegal bewaffneten Gruppen, die sich dem Waffenstillstand nicht angeschlossen haben oder ihn brechen“, ins Visier genommen werden, zitierte die Nachrichtenagentur Tass Halaki. Der russische Parlamentsabgeordnete Dimitri Sablin sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA: „Die russische Luftwaffe wird die Boden-Operation der syrischen Armee unterstützen.“

Der von den USA und Russland vermittelte Waffenstillstand gilt seit Februar. Allerdings sind die lange von den USA unterstütze al-Nusra-Front (ein al-Kaida-Ableger) und die radikal-islamische Terror-Miliz, die in Syrien und im Nachbarland Irak weite Gebiete unter ihrer Kontrolle hat, davon explizit ausgenommen.

De Mistura hatte angekündigt, vor den weiteren Verhandlungen in Genf in Damaskus und im Iran „einen möglichen Rahmen für einen politischen Übergang“ in Syrien zu prüfen. De Mistura strebt nach eigenen Worten einen möglichst konkreten Fahrplan für einen politischen Prozess an, der zu einem Übergang führen soll.

Ein Berater des iranischen obersten Führers Ajatollah Ali Khamenei sagte, aus Sicht des Iran sollte Assad bis zum Ende seiner Amtszeit im Amt bleiben. Außerdem sollte er die Möglichkeit haben, an den nächsten Präsidentschaftswahlen teilzunehmen. Die syrische Regierung lässt am Mittwoch Parlamentswahlen abhalten. US-Außenminister John Kerry hatte am Donnerstag in Bahrain den Iran aufgefordert, bei der Beendigung des Krieges in Syrien behilflich zu sein.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elektroauto-Krise schwächt deutsche Autokonzerne kaum - bisher
28.04.2024

Trotz der Marktflaute bei E-Autos und der schwachen Nachfrage in Deutschland erwirtschaften Volkswagen und BMW tolle Gewinne. Bei anderen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...