Gemischtes

Niedersachsen will Boni-Zahlungen an VW-Vorstand verhindern

Ministerpräsident Stephan Weil will offenbar am Montag auf der Sitzung des VW-Aufsichtsrats die eigentlich fälligen Bonuszahlungen in Millionenhöhe verhindern. Der Vorstand will aber nur auf einen Teil der Boni verzichten. Das Bundesland ist einer der drei Hauptaktionäre von VW.
11.04.2016 12:26
Lesezeit: 1 min

Das Land Niedersachsen drängt nach Medieninformationen darauf, dass der Vorstand von Volkswagen wegen der Abgasaffäre vollständig oder zumindest weitgehend auf Bonuszahlungen verzichtet. Ministerpräsident Stephan Weil wolle am Montag auf der Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums von VW in Wolfsburg die eigentlich fälligen Bonuszahlungen in Millionenhöhe verhindern, berichteten Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR. Das Bundesland ist einer der drei Hauptaktionäre von VW.

Im Konzern wird mit einer heftigen Auseinandersetzung im Präsidium des Aufsichtsrats gerechnet. Vorstandschef Matthias Müller ist bislang nur zu einem teilweisen Verzicht bereit. Müller und einige seiner Vorstandskollegen haben zusätzlich zu ihren Gehältern in Millionenhöhe Anspruch auf Boni in Höhe von 2,5 Millionen Euro und mehr. Das gilt selbst dann, wenn VW das Geschäftsjahr 2015 wegen der Abgas-Affäre mit Verlust abschließen sollte.

Die Jahre 2012 bis 2014, nach deren Entwicklung sich die Bonuszahlungen richten, liefen gut für den Konzern, der Gewinne in Milliardenhöhe machte und zufriedene Kunden und Mitarbeiter hatte. Dennoch seien nach Ansicht des Landes Niedersachsen wegen der Abgasaffäre hohe Boni aber niemandem vermittelbar, weder der Bevölkerung noch den Geschäftspartnern und Kunden von VW, hieß es in den Medienberichten.

Laut der Bild am Sonntag will Vorstandschef Müller eine Kürzung um knapp ein Drittel vorschlagen. Diese Regelung würde demnach die neun Vorstandsmitglieder betreffen, aber auch 2015 ausgeschiedene Top-Manager wie Martin Winterkorn. Spiegel Online hatte bereits am Donnerstag berichtet, dass die Top-Manager von VW allenfalls eine Kürzung ihrer Boni hinnehmen würden.

VW hatte im September zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Fahrzeuge unterschiedlicher Marken des Konzerns eine illegale Software eingebaut zu haben, die den Schadstoffausstoß im Testbetrieb als zu niedrig ausweist. Weltweit drohen dem Konzern hohe Straf- und Entschädigungszahlung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...