Politik

Russland und Syrien brechen Großoffensive auf Aleppo ab

Russland und Syrien haben die geplante Großoffensive auf Aleppo offenbar abgeblasen. Moskau fürchtet offenbar, dass die al-Nusra-Miliz mit aus Saudi-Arabien gelieferten Raketen eine Gefahr für die russische Luftwaffe darstellen könnten.
13.04.2016 02:54
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die russische Luftwaffe und die syrische Armee (SAA) werden offenbar zunächst keine Großoffensive auf Aleppo durchführen. Das hat Sergej Rudskoi, Chef der operativen Hauptabteilung des russischen Generalstabes, am Montag gesagt. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei die Tatsache, dass die al-Nusra-Front sich darauf vorbereite, eine Offensive auf die Verkehrsstraße zwischen Aleppo und Damaskus durchzuführen. Dies müsse zunächst verhindert werden, da es ansonsten zur Blockade der nördlichen Gebiete Syriens kommen würde, zitiert Sputnik News den General. Zuvor hatte der syrische Premier Wael al-Halaki eine Großoffensive auf Aleppo angekündigt.

Unklar ist, ob es sich bei dieser Entscheidung um eine Vorsichtsmaßnahme handelt, da die al-Nusra-Front mittlerweile über Ein-Mann-Flugabwehr-Raketen (MANPADS) verfügt. Anfang April hatte die al-Nusra-Front einen syrischen Jet des Typs S-22 abgeschossen. Der Pilot befindet sich in Gefangenschaft.

Ende Februar hatte der saudische Außenminister al-Jubeir in einem Spiegel-Interview angekündigt, der „moderaten Opposition“ Boden-Luftraketen zuzuschicken, damit diese Helikopter und Flugzeuge der syrischen und russischen Luftwaffen „neutralisieren“ können. Als Beispiel aus der Vergangenheit nannte er den Einsatz von Stinger-Raketen seitens der Afghanen gegen Helikopter der Sowjets.

Der UN-Sondergesandte für den Syrien-Konflikt, Staffan de Mistura, hat sich beunruhigt angesichts der Zunahme der Kämpfe in Syrien gezeigt. Vor allem in den Regionen Hama, Damaskus und Aleppo werde trotz des geltenden Waffenstillstands verstärkt gekämpft, sagte der aus Teheran zugeschaltete de Mistura am Dienstag in einer Videokonferenz mit dem UN-Sicherheitsrat in New York laut AFP. Zugleich sei er zuversichtlich, dass diese Zunahme begrenzt bleibe.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...