Gemischtes

Beverly Hills: Fahrerlose Autos für den öffentlichen Nahverkehr

Lesezeit: 2 min
19.04.2016 23:17
Der Stadtrat von Beverly Hills hat beschlossen, künftig fahrerlose Autos für den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Die Gemeinde sei für solche Experimente ideal: Sie ist überschaubar groß, finanziell gut genug ausgestattet und arbeitet bereits mit Entwicklungsfirmen wie Google oder Tesla zusammen.

Mehr zum Thema:  
USA > Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Stadtrat von Beverly Hills hat in dieser Woche einstimmig eine Resolution verabschiedet, um fahrerlose Fahrzeuge zu entwickeln, die als öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt dienen sollen. Das Programm ist Teil eines Plans von Beverly Hills Bürgermeister John Mirisch für eine gemeindeeigene Flotte autonomer Fahrzeuge, die als On-Demand-Auto-Shuttle-Service zu und von jeder beliebigen Adresse in der Stadt funktionieren würde.

Weil es nur 5,7 Quadrat-Meilen umfasst, sei „Beverly Hills die perfekte Gemeinde um die Führung zu übernehmen und diese Technologie Wirklichkeit werden zu lassen“, sagte Mirisch in einer Presseerklärung zu dem Programm. „Es ist nun sowohl möglich als auch sicher für autonome Autos auf der Straße zu sein.“

In der Tat ist Kalifornien derzeit eine Hochburg für autonomes Fahren, da mindestens Tesla, Google und Apple ihre autonomen Fahrzeuge testen. Zu der überschaubaren Größe kommt die nötige finazielle Austattung, um die Technologie und Infrastruktur aufzubauen: Beverly Hills geplantes Netz von Glasfaserkabeln für High-Speed-Internet im gesamten Stadtgebiet wird künftig den autonomen Fahrzeugen erlauben, sowohl mit dem Netz als auch miteinander zu kommunizieren.

 

Stadtfahrprojekte gibt es etwa auch in Tokio, wo Japan selbstfahrende Taxis auf öffentlichen Straßen testet. Die Roboter-Autos sollen bereits zur Olympiade 2020 in der Megametropole Tokio zurechtkommen.

Damit positioniert sich das Mutterland der Roboter-Technologie weit vor deutschen Entwicklern, die sich bisher auch aus rechtlichen Gründen nur an weniger komplexe Szenarien wie Autobahnen heranwagten. Lediglich zusammen mit dem chinesischen Internetkonzern Baidu hat BMW bereits ein fahrerloses Auto in Peking getestet. Der umgebaute 3er-BMW fuhr insgesamt 30 Kilometer vollautonom durch die chinesische Hauptstadt.

Allerdings will die Bundesregierung ofenbar nachbessern und hat jüngst Pläne vorgestellt, zumindest Testfahrten in der Stadt zuzulassen. In mindestens zwei Städten solle die Bundesregierung solche Autos testen lassen, so ein Klausur-Papier von Union und SPD. Dem Entwurf zufolge soll auch mehr Rechtssicherheit geschaffen werden, damit „kein Fahrer für Unfallfolgen haftbar gemacht werden kann, die eingetreten sind, als das Fahrzeug durch die Technik geführt wurde“.

Völlig selbstfahrende Fahrzeuge in einer städtischen Umgebung einzusetzen wird durch die immense Menge an Daten erschwert, welche die Bordcomputer der Autos analysieren müssen, um Kollisionen mit anderen Autos und Fußgänger zu vermeiden. Die aktuelle Generation der semi-autonomen Systeme, wie etwa der Tesla Autopilot, verlassen sich auf Laser, Radar und visuelle, durch 3D-Kameras erfassten Daten um zu navigieren, die Spur zu halten und Kollisionen zu vermeiden. Die Systeme funktionieren gut in Zugangs-kontrollierten Bereichen wie Autobahnen und Parkgaragen, geraten aber ins Wanken, wenn sie mit dem chaotischen Fahrzeug- und Fußgängerverkehr einer Stadt konfrontiert sind.

Hier könnte jedoch ein Konzept des MIT weiterhelfen, die ein Verkehrskonzept entwickelt haben, das komplett ohne Ampeln auskommt: Mit der Vernetzung von autonomen Fahrzeugen sollen Ampeln bald der Vergangenheit angehören. Möglich macht dies die Kommunikation der Autos untereinander. Dadurch könnten in der gleichen Zeit doppelt so viele Fahrzeuge eine Kreuzung passieren wie bisher.


Mehr zum Thema:  
USA > Auto >

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...