Finanzen

Schützenhilfe für IWF: Ukrainische Notenbank fordert Reformen

Lesezeit: 1 min
22.04.2016 18:37
Die ukrainische Zentralbank hat den Leitzins deutlich gesenkt. Weitere Lockerungen knüpft sie an die Umsetzung der vom IWF geforderten politischen und wirtschaftlichen Veränderungen. Die Bevölkerung leidet weiterhin unter der schweren Wirtschaftskrise.
Schützenhilfe für IWF: Ukrainische Notenbank fordert Reformen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Zentralbank der Ukraine hat die Geldpolitik gelockert. Sie senkte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld am Donnerstag um drei Prozentpunkte auf 19 Prozent, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Die Währungshüter sind offen für eine weitere Lockerung, falls sich die neue Regierung an die Reformvorgaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) halten sollte. Indem sich die Zentralbank faktisch auf die Seite des IWF stellt, erhöht sie den Druck auf die Regierung.

Die von dem USA und der EU unterstützte Koalition in Kiew einigte sich am Mittwoch auf ein neues Kabinett unter der Führung von Wolodimir Groisman, einem Vertrauten von Präsident Petro Poroschenko.

Groismans Vorgänger Arseni Jazenjuk war von den Amerikanern ausgewählt worden und wurde von der EU unterstützt. Ihm wurde zuletzt vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen die Korruption und die Oligarchen im Land vorgegangen zu sein. Die Ukraine, die im Osten in einen Konflikt mit Separatisten verwickelt ist, steht wirtschaftlich vor der Pleite. Sie ist auf Kredite der Europäischen Union und des IWF angewiesen, welcher aber politische Veränderungen, Privatisierungen und Sparvorgaben verlangt. Vor einigen Tagen hatte die Europäische Investitionsbank dem Land einen Kredit über 400 Millionen Euro gewährt. Eine zentrale Frage bei den Krediten an die Ukraine ist, ob die Mittel zu den dafür vorgesehenen Zwecken eingesetzt werden.

Die Notenbank reagierte mit dem Zinsschritt auch darauf, dass die Preise im Land nicht mehr ganz so stark steigen wie zuvor. Die Inflationsrate lag im März bei 20,9 Prozent. Zu Jahresbeginn waren es noch 43,3 Prozent. Dies dürfte für die Bevölkerung jedoch kaum Besserung versprechen, welche unter den steigenden Energiepreisen und hohen Kosten für Importwaren leidet.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...