Politik

Euro-Krise: Tsipras fordert Krisen-Gipfel zu Griechenland

Lesezeit: 1 min
27.04.2016 12:11
Griechenland verlangt einen Krisen-Gipfel, um die Staatspleite zu verhindern. Die Troika verweigert die Zahlung der nächsten Kredit-Tranche. Der Spielraum der Regierung in Athen ist gering, weil dem Land nach der Euro-Rettung vor einigen Jahren noch mehr Schulden aufgebürdet wurden. Die griechische Wirtschaft sieht keine Anzeichen einer Besserung. Zugleich muss Griechenland in der Flüchtlingskrise außerordentliche Leistungen bringen.
Euro-Krise: Tsipras fordert Krisen-Gipfel zu Griechenland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Ringen um einen Einigung mit den internationalen Geldgebern strebt Griechenland Regierungskreisen zufolge einen EU-Sondergipfel an. Ministerpräsident Alexis Tsipras wolle EU-Ratspräsident Donald Tusk am Mittwoch um die Einberufung eines solchen Treffens bitten, sagte ein Vertreter der Regierung in Athen am Dienstagabend. Tsipras wolle damit sicherstellen, dass die Bedingungen des im Juli vereinbarten Kreditpakets für sein Land respektiert würden. Hintergrund ist, dass sich die Auszahlung weiterer Finanzhilfen für Griechenland verzögert, wie Reuters berichtet.

Ein angedachtes Sondertreffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag wurde überraschend abgesagt, wie ein Sprecher von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Dienstagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Es werde mehr Zeit für die Gespräche über die griechischen Reform- und Sparpläne benötigt. Die griechische Regierung hatte den Geldgebern nach eigenen Angaben vorgeschlagen, im Falle der Verfehlung von Haushaltszielen automatische Haushaltskürzungen vorzunehmen. Die Euro-Finanzminister hatten für Donnerstag eine Sondersitzung in Aussicht gestellt, sollten die Verhandlungen darüber erfolgreich sein.

EU-Ratspräsident Donald Tusk erteilte am Mittwochnachmittag der Forderung Griechenlands nach einem Euro-Sondergipfel schließlich eine Absage: „Ich bin überzeugt, dass es für die Finanzminister noch Arbeit zu erledigen gibt“, so Tusk, der Tsipras damit wieder an die Eurogruppe verwies.

Griechenland hat von der Euro-Rettung bisher nicht profitiert: Die Arbeitslosigkeit in unverändert hoch, die griechischen Handelsschifffahrt leidet unter den Folgen des Ölpreis-Verfalls und der damit zusammenhängenden Reduzierung der Container-Schifffahrt.

Zugleich muss Griechenland in der Flüchtlingskrise außerordentliche Anstrengungen unternehmen. Politico meldet dass erst wenige Flüchtlinge von Griechenland in die Türkei zurückgebracht wurden. Die EU-Kommission hat allerdings einen Brief des türkischen Botschafters erhalten, in dem dieser bestätigte, dass Iraker und Afghanen nicht in unsichere Staaten abgeschoben werden. Florian Eder von Politico schreibt: "Die griechischen Asylbehörden sollten damit Gewissheit haben, dass sie den EU-Türkei-Pakt anwenden dürfen und Flüchtlinge in die Türkei zurückbringen können, legte die Kommission nahe. Gestern wurden nach griechischen Angaben 18 Migranten abgeschoben."

Griechenland braucht dringend eine Lösung des Problems: Am Dienstag kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und der Polizei im Lager Lesbos. 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...